Pakses verborgener Charme

Wir sind bekennende Langschläfer – einen Flieger um 8 Uhr morgens zu nehmen, ist für uns eine echte Herausforderung!

Vor allem, wenn es Frühstück erst ab 7 gibt, man aber schon um ca. 6:45 zum Flughafen aufbrechen muss und man deshalb mit einer Picknicktüte abgespeist wird.

Immerhin hat die frühe Uhrzeit den Vorteil, dass wir staufrei zum Wattay Airport in Vientiane kommen.

Der hat sich übrigens mächtig herausgeputzt – wo früher Holz und Beton war, ist jetzt Marmor – und sogar Rolltreppen gibt es!

Der Check-in ging schnell, vor der Sicherheitskontrolle wurde noch fix der Orangensaft, den wir vom Hotel eingepackt bekommen hatten, runter gekippt. Was überflüssig war – denn kein Mensch interessierte sich für Flüssigkeiten im Gepäck – nur Dieter wurde kontrolliert, weil er sein Handy noch in der Hosentasche hatte.

Gestartet wurde, als alle an Bord waren, rund 10 Minuten vor der Zeit. Und kurz nach 9 Uhr waren wir in Pakse.


Der Flughafen muss täglich rund 10 Flüge verkraften – entsprechend hektisch geht’s hier zur 😉 Das Kofferband dreht sich gemächlich, wir betrachten die bunten Bilder – und irgendwann sind unsere Koffer da.

Andere warten noch – keiner will sich mit uns einen Minivan teilen, also zahlen wir halt den vollen Preis und sind 10 Minuten später in der Residence Sisouk.

Das Haus sieht immer noch aus wie eine mehrstöckige Hochzeitstorte und hat immer noch unglaublich viel Flair. Vor Jahren hatten wir hier schon mal gewohnt, danach war es immer ausgebucht und sehr teuer – jetzt gab es die schönsten Zimmer zu Dumping Preisen! Für ca. 50€ z.B. eine geräumige Junior Suite.

Wir sind total begeistert, hier kann man es wirklich gut aushalten! Das Haus wurde in den 1950ern als Familienheim der Familie Sisouk erbaut, 11 Kinder wurden hier geboren und auch heute noch hat das Haus ein sehr familiäres Ambiente.

Auch die Lage ist ideal – nur ein paar Meter zum Busbahnhof, wo die Busse nach Vientiane abfahren, dahinter fließt der Mekong. Abends gibt es dort einen kleinen Nachtmarkt, wo man bei einem kühlen Beerlao die Sonne im Mekong versinken sehen kann.

Zur anderen Seite sind es nur wenige Schritte bis zum Markt und vielen kleinen Restaurants.

Und gleich um die Ecke ist auch einer der beiden schönen Wats von Pakse, der Wat Luang. Wir sortieren uns erst mal – es müssen ein paar Dinge erledigt werden. Zum einen brauche ich eine neue Simcard, denn die thailändische funktioniert in Laos nur 8 Tage lang.  Längere Aufenthalte scheinen nicht so oft vorzukommen …

Im Markt werde ich schnell fündig – 10.000 Kip (= ca. 1 €) kostet die Simcard, Ausweis will keiner sehen. 1,5 GB Datenvolumen kosten weitere 1,50€, Gesprächsguthaben im Wert von 5.000 Kip nochmal 0,50€. Für umgerechnet rund 3 € bin ich jetzt also wieder mobil unterwegs und könnte theoretisch auch telefonieren.

Am nächsten Tag wollen wir einen Ausflug auf’s Bolaven Plateau machen, allerdings nicht in einer Gruppe, sondern die Route selbst zusammenstellen. In einem kleinen Reisebüro einigen wir uns nach längeren Verhandlungen auf Route und Preis – und bekommen auch noch einen Tipp, wo die gute Wäscherei hingezogen ist. Denn Wäsche ist schon wieder fällig!

Schließlich nehmen wir eine der hier üblichen Motorradrikschas und lassen uns eine halbe Stunde durch den Ort fahren.



Pakses Charme ist mehr als gut verborgen – wir finden ihn jedenfalls auch dieses Mal nicht. Es ist eine eher gesichtslose Kleinstadt, Touristen nutzen sie lediglich als Startpunkt für Ausflüge auf’s Bolaven Plateau und nach Siphandon, zu den 4000 Inseln. Außerdem starten hier die Busse in den Norden und nach Kambodscha.

Erstaunlich ist lediglich ein riesiges imposantes Gebäude am Mekong Ufer – sieht aus wie ein Palast, soll aber angeblich einer reichen Laotin gehören, die dort ein Casino betreiben will. Ob’s stimmt, weiß ich nicht, das Ding wirkt hier jedenfalls eindeutig fehl am Platz! Es ist weiträumig abgesperrt, man kommt als nicht wirklich dran.

Die Stadtrundfahrt bringt nichts wirklich neues, wir besuchen noch den kleineren der beiden schönen Wats.

Dann wird’s Zeit für eine Mandeltarte und einen guten Lao Kaffee – der übrigens nahezu säurefrei ist und deshalb sehr gut schmeckt und verträglich ist! Im Erdgeschoss unserer Unterkunft ist das Café Sinouk, dort gibt es diese und viele andere süße Köstlichkeiten.

Wäsche wegbringen, noch eine Massage – die beste gibt’s gegenüber vom Pakse Hotel, wird fast ausschließlich von Einheimischen frequentiert und ist hervorragend! Und dann – einfach nur dasitzen, ein Bier trinken und der Sonne beim Untergehen im Mekong zusehen …


Später kommen wir am Busbahnhof vorbei, wo die Sleeper-Busse auf Fahrgäste nach Vientiane warten. Nur – statt des früheren Gewimmels herrscht hier gähnende Leere! Weit und breit keine Backpacker-Massen in Sicht, auch die kleinen Garküchen, wo sich die Reisenden früher nochmal vor der Nachtfahrt gestärkt hatten, sind nur mäßig besetzt.

Und die Busse – die fahren um 20 Uhr weitgehend leer ab!

2 Kommentare zu “Pakses verborgener Charme

  1. Ja! In der Frühe aufstehen ist auch für mich eine große Herausforderung…aber es lohnt sich immer ;-). Toller Beitrag uns sehr schöne Bilder. Danke und Gruß Maria

  2. Pakse – schöne Erinnerungen werden wach… Das Restaurant auf dem Fluß, auf dem wir ein fantastisches Mahl serviert bekamen, unvergeßlich…
    Überhaupt fand ich Pakse am Fluß am schönsten, diese wundervoll gemächliche, friedliche Atmosphäre ist ein Labsal, vor allem für Leute, die in einer deutschen Großstadt leben…
    Aber daß weiterhin nur so wenige Touristen unterwegs sind, ist wirklich rätselhaft. Es kann doch nicht sein, daß Thailand und Laos sich plötzlich nicht mehr der Gunst der backpacker erfreuen – das kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen.
    Wenn ich das gewußt hätte, wäre ich in diesem Winter auch wieder nach SOA gereist. Wo sonst würde man ein solch zauberhaftes Zimmer für so wenig Geld bekommen wie ihr jetzt in der Residence Sisouk.

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