Pilze suchen . . .

Ein richtig gutes Frühstück macht den Morgen gleich nochmal so schön! Das soll nicht heißen, dass wir bisher schlecht gefrühstückt hätten – aber das Brot …

Wer Südostasien kennt, kennt auch das oft leicht süßliche Toastbrot, dass es hierzulande fast flächendeckend zum Frühstück gibt.

Okay – in Laos gab es öfter auch Baguettes allerdings nur selten frisch und knusprig, sondern oft eher labberig. Da musste dann im Toaster nachgeholfen werden.

Hier im Orchid Riverside gibt es hingegen was gaaaaaaanz tolles – frisch gebackenes Brot! Zum Beispiel ein Bauernbrot, ein richtiges Sauerteigbrot mit schöner Kruste! Und Walnussbrot …

Pe’ backt regelmäßig – und wenn man Glück hat, hat er gerade frisch gebacken, wenn man da ist! Dann sieht das Frühstück so aus:

Eier, Müsli, Joghurt und Obst gibt’s natürlich noch dazu – aber allein das Brot ist schon fast die Reise hierher wert! Fast – denn es kam noch besser. Pe’ hatte heute morgen Besuch von einem örtlichen Fischer, und der hatte nicht nur Fische, sondern auch Mekong Prawns gebracht. Die Viecher sind mindestens 20 cm groß – nie im Leben hätte ich gedacht, dass in diesem Fluss derart große Krustentiere leben!

Klar, dass Dieter sich gleich welche für’s Abendessen sichert – jetzt muss nur der Tag noch schnell rumgehen!

Der geht allerdings mindestens genauso gut weiter, es geht zum zweiten Mal zum Pha Taem Nationalpark. Heute freut sich die nette Ticket-Lady sehr darüber, dass wir wieder gekommen sind, wir machen noch ein bisschen Smalltalk, denn allzu oft kommen hier keine Farangs vorbei. Nachdem das Woher und Wohin geklärt ist, wird die Schranke gehoben und wir können rein fahren.

Es dauert nicht lange, dann tauchen sie links der Straße auf – die Pilze, die Sao Chaliang! Schon vom sandigen Parkplatz aus hat man einen guten Blick auf die Steinformationen. In Millionen von Jahren haben Wasser und Erosion Felsen so geformt, dass auf einer Säule oben ein flacher Stein thront, was wie etwas unförmige Pilze aussieht.

Man kann um die Pilze herum klettern, oben drüber klettern unten herum klettern. Manches geht allerdings nur, wenn man jung und/oder gelenkig ist bzw. lange Beine hat, denn die Felsstufen sind zum Teil sehr hoch. Aber auch ältere Damen wie ich kommen auf ihre Kosten.

Schon jetzt hat sich der Eintrittspreis gelohnt – wir sind richtig begeistert von dem Naturspektakel. Aber es kommt noch besser – oder auch einfach ganz anders, aber wirklich überwältigend! Die Straße kurvt noch ein paar Kilometer durch den Park, sehr viel zu sehen gibt es da erst mal nicht, es ist alles recht trocken. Sie endet auf einem Parkplatz – erst bei genauerer Betrachtung sieht man, dass das kein schlecht asphaltierter, unebener Platz ist, sondern eine massive riesige Felsfläche.

Ein Schild informiert uns, dass hier so ziemlich der östlichste Punkt Thailands ist, wo die Sonne am frühesten aufgeht (aber eben auch wieder am frühesten untergeht).

In einem kleinen Besucherzentrum bekommen wir einen Flyer, den wir (dummerweise) ungelesen in die Tasche schieben – hätten wir ihn mal in Ruhe durchgelesen, wären wir später garantiert nicht vorzeitig umgekehrt!

Aber zunächst staunen wir einfach nur! Wir stehen auf einer gigantischen Felsplatte, einer Felsklippe, die ohne jegliche Absturzsicherung ist und einen Wahnsinnsblick auf den Mekong, tief unter uns, bietet.

Lediglich ein paar kleine Schilder warnen davor, sich zu weit an die Abbruchkante vorzuwagen.



Man trennt sich nur schwer von dieser Aussicht, allerdings gibt’s ja noch mehr zu sehen. Nachdem wir uns über die aktuelle Wetterlage informiert haben …

… machen wir uns an den Abstieg. Unterhalb der Klippe soll es prähistorische  Felszeichnungen geben! Der Abstieg ist schon eine kleine Herausforderung, die Stufen unregelmäßig und oft recht hoch. An den Aufstieg bei inzwischen 33°C mag ich jetzt noch nicht denken!

Es geht jedenfalls tief hinab, sehr tief! Aber unten angekommen, vergisst man das sofort – es ist einfach unglaublich! Über uns hängt die Felswand, auf der wir eben noch gestanden hatten, an ihrem Fuß windet sich ein schmaler Pfad.


Jede Biegung bringt neue spektakuläre Anblicke.


Wenn man nach oben blickt, sieht man den etwas auskragenden Klippenrand.


Die Felszeichnungen werden fast zur Nebensache, wir sind einfach nur von dem Weg fasziniert. Aber ein bisschen was entdecken wir dann doch!


Oben stand, dass der Weg zu den Felszeichnungen 3,4 km lang ist und es drei Stellen gibt, an denen man sie sehen kann. Zwei hatten wir bereits erreicht – und weil wir davon ausgingen, dass man am Ende wieder den selben Weg zurück gehen muss, drehten wir nach (aus unserer Sicht) ca. 2/3 der Strecke um. Wie wir leider erst später feststellen, ist es jedoch ein Rundweg, der Aufstieg am Ende war ganz woanders – und wir hatten ein sehr spannendes Stück des Weges verpasst!

Also bitte immer erst informieren und dann loslaufen! Trotzdem – es war unglaublich spannend, eindrucksvoll, imposant und wir sind immer noch begeistert!

Noch ein kühles Wasser oben an einem kleinen Stand, dann fuhren wir mit dieser netten Verabschiedung wieder heimwärts.

Es war noch früh, und von Khong Chiam hatten wir noch gar nichts gesehen. Wie fast immer in Ländern, die quasi noch in der Entwicklung sind, hatte sich auch hier in den letzten 2 Jahren einiges getan und verändert.

Gegenüber von den unzähligen Stufen, die hoch zum Wat Tham Khua Sawan führen, den wir gestern besucht haben, biegen wir ins Dorf ab.

Die Dorfstraße hat sich mächtig gemausert, sie wirkt jetzt richtig großstädtisch!

Wir fahren runter an den Mekong, wo ein zweiter kleiner Tempelbereich ist. Während damals rings um den Wat an der Spitze der kleinen Halbinsel noch Sand und Staub vorherrschten, ist jetzt alles asphaltiert, betoniert, plattiert. Der ehemals schneeweiße Buddha ist jetzt vergoldet und wird soeben gründlich gereinigt. Wir trauen unseren Augen kaum – da steht doch tatsächlich ein Mönch mit einem Kärcher und bearbeitet die Statue gezielt mit einem scharfen Wasserstrahl!

An der Aussicht hat sich nichts geändert.

Aber das Mekong-Ufer ziert jetzt eine tolle Promenade mit netten Lokalen und jede Menge Krimskrams-Buden.

Auch das Ufer wurde aufgehübscht – jetzt weiß man wenigstens gleich, wo man hier ist!

Es wird Zeit, heim zu fahren – einen Kaffee zu trinken und den Pool ein bisschen zu testen.


Beides wird ausführlich genossen – und schwupp ist es Zeit für’s Abendessen. Und für die riesigen Mekong Prawns.

Die kommen puristisch nur mit Butter, Salz und Pfeffer direkt vom Grill auf den Tisch – und schmecken göttlich! Dieter ist begeistert, ich von meinem Steak mit Ofenkartoffel und Salat ebenso! Dazu ein Glas Rotwein …

Wenn der sehr starke Wind nicht gewesen wäre, der mittlerweile fast täglich pünktlich gegen 17 Uhr einsetzt und erst so um 21 Uhr wieder nachlässt, wäre es vermutlich noch ein langer Abend geworden. Aber auch so war’s wieder richtig schön hier!

Ein Kommentar zu “Pilze suchen . . .

  1. Daß es solches Brot in Thailand gibt – kaum zu glauben!
    Eure Pilz-Wanderung war supertoll, danke für diesen Tip. Wenn wir einmal in diese Region kommen sollten, werden wir nicht versäumen, die gesamte Wanderung zu machen.
    Und natürlich in derselben Herberge abzusteigen wie ihr, und dort ebenfalls die köstlich aussehenden Mekong Prawns zu futtern 🙂

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