Südlicher geht’s nicht mehr – Kawthaung

In 15 Minuten ist man von hier aus mit dem Boot in Thailand – die Grenzstadt Kawthaung ist der südlichste Ort Myanmars.

Aber nicht die Nähe zu Thailand hat uns hierher gebracht, sondern Kawthaung ist auch das Tor zu einer einzigartigen Inselwelt – dem Mergui Archipel.

Hunderte von meist unbewohnten Insel-Perlen liegen hier in der Andamanensee, ein noch weitgehend intaktes Ökosystem mit Puderzucker-Stränden, Korallenriffen und einer artenreichen Fischwelt.

Noch vor wenigen Jahren war Kawthaung of limits für Ausländer, mittlerweile hat sich der Tourismus hier aber vorsichtig ein bisschen etabliert. Und man kommt relativ einfach hin – von Yangon aus geht täglich mindestens ein Flug in den tiefen Süden.

Allerdings nicht immer direkt – unser Flug mit Myanmar National Airlines (MNA) machte eine Zwischenlandung in Dawei. Dort stiegen einige aus, andere ein, nach 15 Minuten ging’s schon wieder weiter. Fliegen ist hierzulande wie Bus fahren – manchmal liegen auf einer Route mehrere Zwischenstopps.

Der Flughafen von Kawthaung ist winzig, liegt aber sehr malerisch am Meer und mitten zwischen Palmen. Beim Anflug sieht man Dutzende von Inseln, viele gesäumt von schneeweißen Stränden, im tiefblauen Wasser liegen. Man sieht das Victoria Cliff Hotel, unser nächstes Domizil, verwegen am Hang über dem Meer kleben. Was man nicht sieht, ist, wie heiß es hier ist.

Und es ist heiß hier! Sehr heiß! Und sehr schwül! Als wir aus dem kleinen Flieger aussteigen,  haben wir das Gefühl, eine Sauna zu betreten! 35°C sind ja schon viel – aber das verbunden mit 90% Luftfeuchtigkeit hat zur Folge, dass wir schon nach wenigen Minuten total durchgeschwitzt sind.

Ein Hotel-Mitarbeiter mit einem großen Schild wartet auf das gute Dutzend Gäste, die mit dem Flieger ankamen – der Hoteltransfer ist hier bei den meisten Hotels kostenlos.

Er sammelt alle Pässe ein, die einem Beamten zur akribischen Prüfung übergeben werden – wir schauen mittlerweile nach unserem Gepäck. Gepäckband gibt’s hier keines, alles wird in Handarbeit erledigt.

Schwitzend schieben und ziehen ein halbes Dutzend Männer den vollen Gepäckkarren vom Flugzeug zum Terminal, laden das Gepäck ab und dann sucht man sich seinen Koffer oder Rucksack.

Ein Beamter vergleicht die Nummer auf de Gepäckanhänger mit dem Gepäckaufkleber auf der Bordkarte, hakt sie auf einer Liste ab – dann erst darf man seinen Koffer mitnehmen. Inzwischen sind auch die Pässe geprüft und wir können schon mal im Bus Platz nehmen. Wenig später haben auch die Mitreisenden ihr Gepäck und ihre Pässe und nach ca. 10 Minuten Fahrt durch eine tropische Palmenlandschaft sind wir im Hotel.

Das Victoria Cliff Hotel ist eine Oase in einem riesigen grünen Park direkt am Meer, mit Palmen, einem See, schattigen Bäumen – und mit großen und sehr komfortablen Zimmern. Vor allem mit einem wirklich bequemen Bett und einem sehr geräumigen Bad.

Wir haben zwar „nur“ ein günstiges Zimmer in einem mehrstöckigen Gebäude, das direkt am Felsen klebt.

Etwas mehr Luxus bieten die Villen.

Aber wir sind mit unserem Zimmer absolut und total zufrieden – und wir haben eine Million-Dollar Aussicht! Man könnte hier Tage verbringen und einfach nur vom Balkon oder auch vom kleinen Pool aus auf das Meer und die Inseln schauen.


Die starken Unterschiede zwischen Ebbe und Flut ändern das Bild permanent, mal glitzert eine watt-artige Landschaft im Nachmittagslicht …


Wattwanderungen kann man allerdings leider nicht unternehmen, denn das ist kein Sand sondern zäher Schlick. Und auch Baden ist hier nicht möglich – auch wenn der Strand durchaus einladend aussieht. Denn selbst bei Flut müsste man ewig weit raus, bevor das Wasser höher als um die Fußknöchel geht.


Als die Sonne langsam schwindet, kommt das Wasser zurück und alles sieht anders aus. Zuerst ein bisschen blaue Stunde …


Dann wird Feuer gemacht!

Und mit einem gloriosen Goldregen verschwindet die Sonne hinter den Hügeln der Inseln.


Es ist erst kurz nach 18 Uhr, wenige Minuten später ist es stockfinster. Von der Terrasse des Hotelrestaurants aus blicken wir in die schnell hereinbrechenden Nacht – und das alles auch noch bei einem wirklich guten Essen. So schön hatten wir es schon lange nicht mehr!

Und morgen geht’s raus auf’s Meer, zu den Inseln!

Die heutige Strecke: 

3 Kommentare zu “Südlicher geht’s nicht mehr – Kawthaung

  1. Ich beneide euch um diesen Abstecher in ein fast noch unbekanntes, untouristisches Inselparadies!

    Wunderschöne Bilder vom Meer und dem sunset. Da würde es mir auch gefallen, aber momentan ist es ja wohl keine gute Idee, nach Myanmar zu reisen…

  2. Oh, ich werde neidisch. Bei meinem letzten Aufenthalt im tiefen Süden musste man noch spezielle Permits kaufen, die recht teuer waren, um überhaupt in bestimmte Orte reisen zu dürfen. An Dawei und die Inseln war nicht zu denken. Ich bin gespannt….

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