Über’n See nach Nyaungshwe

Lang, lang ist’s her….
Sehr lang!
Fast ein Jahr!

Es war im Februar, als wir hoch oben im Nordosten von Myanmar waren, als wir die Langhalsfrauen und die fantastische Kultur/Natur im Kayah Staat besucht hatten.
Und als wir von Loikaw über die gesamte Länge des Inle Sees nach Nyaungshwe gefahren sind.

Irgendwie hab ich es dieses Jahr bisher nicht geschafft, diese tolle Reise hier im Blog abzuschließen! Aber da wir in zwei Monaten bereits wieder auf große Tour gehen, muss ich mich jetzt endlich mal ransetzen und euch erzählen, wie es nach Loikaw weiterging. Was nach den Langhalsfrauen und den absolut fantastischen Bergtempeln noch kam. (Wer nochmal nachlesen/-schauen will – hier geht’s zum letzten Myanmar-Beitrag über Loikaw.)

An unserem zweiten und letzten Morgen in Loikaw ließen wir es wieder langsam angehen. Ein ausgedehntes gemütliches Frühstück ist für uns mittlerweile wichtiger, als irgendwo früh anzukommen. Zumal wir in Nyaungswhe am Inle See ja schon mindestens 5 Mal gewesen sind.

Hier oben in den Bergen wird es morgens erst ziemlich spät richtig warm – am Morgen hängen noch Nebelschwaden zwischen den Bergen und über dem kleinen See vor unserer Loikaw Lodge. Vom gemütlichen Restaurant der Lodge geht der Blick über die Terrasse zum See – schön ist es hier!

Die Verabschiedung dauert etwas länger – wir lassen noch alle entbehrlichen Lesebrillen (davon schleppe ich immer mindestens 3-4 Stück mit mir rum, weil ich sie gerne irgendwo liegen lasse …) und einiges an Medikamenten da, denn beides ist bei den Bergvölkern Mangelware und sehr begehrt.

Es ist schon 11 Uhr, als wir endlich ins Auto steigen, dass uns nach Pekon bringen wird. Pekon liegt am gleichnamigen See, der deutlich größer ist als der Inle See, aber im Tourismus bisher keine Rolle spielt. Vermutlich wird sich das in naher Zukunft ändern – denn die Umgebung ist wirklich wunderschön!

Zunächst fahren wir allerdings über staubige Straßen, die sich größtenteils noch im Bau befinden. Und Straßenbau auf burmesisch ist – auch heute noch! – überwiegend Handarbeit! Da werden am Straßenrand mit schweren Hämmern Steine zerkleinert, da werden riesige Steinbrocken in Körben auf schmalen Schultern getragen.


Unserem Fahrer war es gar nicht recht, dass ich die Kamera zückte – die Bilder wurden deshalb durch die geschlossene Scheibe geschossen.

Wir kommen immer wieder an Kirchen vorbei – hier oben gibt es eine Menge Christen!

Dann taucht der Pekon Lake auf.

Wir müssen noch bis in den Ort zum Pier fahren – da ist einiges los! Unsere Koffer werden ausgeladen und erst mal auf dem Steg abgestellt. Ein Boot, das auch Sitzgelegenheiten bietet, ist nirgendwo zu sehen.

Aber hier wird ganz großes Kino geboten – wir schauen gebannt zu, wie ein recht großes Motorrad in ein eher schmales Boot verladen wird.

Mittlerweile ist auch unser Boot angekommen.

Für verwöhnte (oder etwas ältere) Langnasen sind hier zwei sehr bequeme Stühle installiert worden, mit Kissen und Schwimmwesten. Unser Gepäck wird verstaut und gut eingepackt.

Dann geht’s los! Ein letzter Blick zurück zum Pier (und leises Bedauern, dass wir in der hübschen Kleinstadt nur ein paar Minuten verbracht haben – wäre sicher auch ein netter Zwischenstopp!).

Aber ab sofort sind wir im totalen Entspannungsmodus – genießen einfach nur die Fahrt. Die geht zunächst durch den Pekon Lake, dann einen Fluss entlang, bis wir hinter Samkar einen schmalen Fluss zum Inle See hochfahren. Möwen begleiten uns …

Boote knattern an uns vorbei.

Und dann ist da erst mal nur Landschaft …

Und hin und wieder ein Fischerboot. Oder zwei.

Es wird jedoch nicht nur gefischt, sondern auch eine Art Seegras aus dem See gefischt – das wird als Dünger verwendet.

Gelegentlich tauchen kleine Siedlungen am Ufer auf

Auch kleine Pagoden gibt es immer wieder, die sich malerisch im stillen Wasser spiegeln.

Wie ein Film zieht die Landschaft an uns vorbei. Je weiter wir Richtung Samkar kommen, desto dichter wird der Bootsverkehr. Offenbar ist irgendwo ein Markt gerade zu Ende gegangen.

Dann ist Samkar mit seinem alten Pagodenfeld erreicht. Es wurde ganz offensichtlich einiges restauriert in den letzten Jahren.

Weil wir schon etliche Male hier waren, gab es hier nur einen ganz kurzen Toilettenstopp – dann ging’s weiter. Vorbei an einem Dorf, wo die Marktfrauen eben wieder in’s Boot gestiegen waren, um zurück in ihre Dörfer zu fahren.

Am Ufer gab’s jetzt einiges zu sehen – es wurde gepflügt und geerntet, Enten plantschten im Schilf.

Jetzt waren wir im Inle See – und die Dörfer standen nicht mehr nur am Rande des Sees, sondern immer häufiger auch mitten im Wasser.

Komplizierte Gebilde für den Fischfang …

Links ging der schmale Wasserlauf nach Indein vom See ab.

Immer mehr Zeichen der Zivilisation – hinter der Pagode ragen Strommasten auf! Es ist noch nicht lange her, dass die Elektrizität bis in die Dörfer hier oben gekommen ist. Aber mittlerweile hat sie sogar die kleinen Wasserdörfer erreicht.

Es ist nicht mehr weit bis Nyaungshwe – das sieht man vor allem an der zunehmenden Flut von Touristenbooten, die uns entgegen kommen.

Und wenn man jetzt einen Fischer sieht, der traditionell mit einem Bein rudert, kann man ziemlich sicher sein, dass er ausschließlich für die Touristen posiert und einen Obulus erwartet!

Nach rund 4 1/2 Stunden Fahrt erreichen wir Nyaungshwe. Unser Bootsführer ist uns gerade mal noch beim Ausladen des Gepäcks behilflich – dann sind wir auf uns gestellt. Er hat es ganz offensichtlich eilig, wieder zurück zu fahren – ob er vor Einbruch der Dunkelheit aber noch bis Pekon kommt, ist fraglich.

Er hat hinter der Brücke angelegt, wir rollern unsere Koffer also erst mal über die Brücke zur Hauptstraße und schauen uns um. Auf den ersten Blick hat sich alles verändert – und nichts … Zwar ist die Straße jetzt geteert, aber es herrscht noch das gewohnte ländliche Chaos. Zwar gibt es jetzt unzählige Hotels hier – aber die fallen nicht wirklich ins Auge.

Nach ein paar Metern nehmen wir das Angebot eines Tuktuk-Fahrers an, uns für kleines Geld zu unserer Unterkunft, dem Maison Birmane ,zu bringen. 5 Minuten später sind wir dort – und absolut hingerissen!!!

Nicht nur das gesamte Personal ist umwerfend nett und freundlich, auch das ganze kleine Hotel ist ein Traum. Unser Zimmer liegt hinten im Garten, es hat eine riesige und blickgeschützte Terrasse mit bequemen Stühlen und Sonnenschirm und ringsum blüht und grünt es üppig.

Und das Zimmer! Lichtdurchflutet und einfach wunderschön! Wir sind jetzt sehr froh, dass wir hier einen Tag länger bleiben werden, als ursprünglich vorgesehen.

Alles ist geschmack- und liebevoll dekoriert – und manchmal auch witzig. Z.B. der Zimmer-Tresor …

So schön es hier ist und so verlockend die Terrassenstühle sind – wir wollen unbedingt noch kurz ins Dorf, bei Thu Thu vorbei und uns einfach mal wieder orientieren. Nicht weit weg von uns ist eine große Pagode – und dass wir hier auf dem Land sind, sieht man an den Kühen, die davor grasen.

Hier ist einiges los neben der Pagode ist ein großer Hügel, auf dem gegraben wird. Offenbar werden hier uralte Ruinen freigelegt, für die Burmesen auf jeden Fall Grund für ein größeres Fest. Davon werden wir in den nächsten Tagen noch so einiges mitbekommen!

Thu Thu ist zwar umgezogen und hat ihr Reisebüro jetzt auf der anderen Straßenseite – aber sie ist dennoch nicht zu übersehen!

Allerdings ist sie selbst nicht da – sondern ihr Ehemann, der uns gleich erzählt, wann sie geheiratet haben und wie sich ihr Leben so entwickelt hat seit unserem letzten Besuch. Aber kurze Zeit später kommt Thu Thu – und sieht noch haargenau so aus wie früher!

Wir machen Ausflüge für die nächsten beiden Tage aus – über den See mit Myo Myo als Bootsführer! – dann geht’s gemächlich zurück ins Maison Birmane zu einem unglaublich guten Essen! Ich futtere mich durch ein fantstisches Shan Degustationsmenü – lauter kleine Portionen, die man sich selbst zusammenstellt. Danach gibt’s noch einen süffigen Cocktail – und dann eine wirklich gute Nacht!

Und hier ist das Video – die ganze Fahrt in bewegten Bildern!

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Ein Kommentar zu “Über’n See nach Nyaungshwe

  1. Wie schön, daß du die Zeit gefunden hast, auch noch diesen Abschnitt eurer letzten Myanmar-Reise online online zu stellen, ich freue mich! 🙂  
    Habe schon sehnsüchtig darauf gewartet, denn ich wollte die Bootstour eventuell in unsere (über)nächste Reise einbauen. Nachdem ich nun deinen wie immer wunderschönen Bericht gelesen habe, bin ich fest entschlossen, diese Absicht in die Tat umzusetzen. 
    Wie gut, daß sich in NyaungShwe nichts -oder nur wenig- verändert hat, inklusive Thu Thu. Euer Hotel ist ja übrigens wieder mal ein totaler Glücksgriff.

    Mir wird immer ganz sehnsüchtig zumute, wenn ich in deinem blog stöbere und mir die stimmungsvollen Bilder anschaue…

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