ALLE wollen hierher! Das war zumindest unser erster Eindruck, als wir auf der Isle of Skye ankommen.
Unser dritter Besuch -und vermutlich auch unser letzter, denn die Menschenmassen erschlagen einen fast. Unsere Tage auf Skye werden wir deshalb vor allem mit dem Versuch verbringen, Reisebussen und Massenandrang zu entgehen.
Und erstaunlicherweise klappte das häufig sogar ganz gut!
Allerdings in erster Linie deshalb, weil wir uns schon ein bisschen auskannten, vieles schon gesehen hatten und deshalb auch Mut zur Lücke haben.
Duirinish hatten wir am Vormittag verlassen – nach einem letzten Blick über den winzigen Ort. Nur knapp 40 Personen leben dauerhaft hier – es kennt hier wirklich jeder jeden und viele sind verwandt. Duirinish gilt als eines der best erhaltenen Crofter Dörfchen in Schottland.
Der Regen hatte aufgehört – deshalb starteten wir einen neuen Versuch, Plockton endlich trocken zu erleben! Zwar weitgehend ohne Sonne – aber der Ort zeigte trotzdem eine Menge Charme!
Von Plockton zur Isle of Skye ist es nur ein Katzensprung. Da kann man auch mal einen oder mehrere Umwege fahren und die hier wirklich dramatische Landschaft bestaunen.
Und nochmal einen Blick auf Eilean Donan Castle von unten werfen.
Dann ging’s aber zügig Richtung Insel. Heute ist das eine einfache Sache – man überquert den Kyle of Lochalsh auf der Sky Bridge und ist in wenigen Minuten auf der größten Insel der Inneren Hebriden, der Isle of Skye. Bis 1995 war die Insel ausschließlich mit Fähren erreichbar – seit dem Bau der Brücke hat sich der Tourismus hier vervielfacht! Und gefühlt wollen alle nach Portree, der kleinen Inselhauptstadt.
Auch wir steuerten Portree an, denn dort war unsere Unterkunft – das zauberhafte kleine B&B Ben Tianavaig. Die Eigner, Charlotte und Bill, begrüßten uns wie lang vermisste Freunde, immerhin sind wir ja auch schon zum dritten Mal bei ihnen zu Gast. Ben Tianavaig ist nicht nur ein tolles B&B, es hat auch die wohl beste Lage im Ort! Direkt oberhalb des Hafens, mit fantastischen Panoramablicken. Alles, was es in Portree zu sehen gibt, kann man bequem zu Fuß erreichen – besser geht’s nicht!
Unser Zimmer war urgemütlich – und der kleine Heizlüfter wärmte es auch gleich mollig auf, denn die Temperaturen waren schon wieder ziemlich im Keller (und regnen tat es inzwischen auch wieder …)
Das Wetter machte wenig Lust, zum Essen weit zu laufen. Zum Hafen sind es nur wenige Schritte – aber da gab es eine echte Herausforderung: Schlange stehen!!! Das Lower Deck ist eines der wenigen Lokale, wo man ohne Reservierung was zu essen bekommt, entsprechend ist der Andrang. Kurz vor dem Öffnen um 18 Uhr warteten schon eine ganze Menge Leute auf Einlass. Und dass das keine Ausnahme ist, beweist das Schild neben der Tür, dass zum ordentlichen Schlange stehen auffordert!
Weil wir wenig Chancen sahen, woanders schneller zum Zug zu kommen – es war Wochenende! – reihten wir uns ein und kamen 10 Minuten später mit dem ersten Schwung tatsächlich ins Lokal. De Küche dort ist recht gut – das wussten wir noch vom letzten Mal – aber man ist sehr darauf bedacht, die Gäste so schnell wie möglich abzufüttern. Immerhin waren Dieters Fish’n Chips und mein pochierter Heilbutt wirklich gut – dazu ein kühles Bier und später noch ein leicht durch Regen beeinträchtigter Blick auf den malerischen Hafen.
Nur – Nebel gab es zumindest heute nicht!
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