P E R T H – kleine Großstadt, großer Charme

Obwohl Perth mehr als 2 Mio Einwohner hat, kommt es dermaßen entspannt und unspektakulär daher, dass man kaum glauben kann, in der Hauptstadt Westaustraliens zu sein.

Perth ist einfach nur sympathisch, bietet zwar keine herausragenden Highlights, ist aber rundum angenehm – und sehr überschaubar!

Schon die Ankunft war sehr entspannt – naja fast.

Unsere Koffer waren so ziemlich die letzten auf dem Band, was mein Nervenkostüm am späten Abend doch reichlich strapazierte! Durch die dicke Flugverspätung war es schon fast 21 Uhr, bis wir Richtung Ausgang marschieren konnten.

Und dort stehen die Marshals der Zollbehörde und prüfen akribisch jede ausgefüllte Incoming Passenger Card! Wenn auch nur der geringste Verdacht besteht, dass im Gepäck was drin ist, das die Australier nicht haben wollen (Lebensmittel, vor allem Fleisch- und Wurstprodukte, stehen da ganz weit oben in der Liste!), muss man nach rechts, wo an großen Tischen die Koffer ausgepackt werden müssen.

Gefühlt 99% der Ankommenden standen dort bereits. Kurz nach uns war eine Maschine aus Japan gelandet, die Schlangen schienen endlos – es sah nach einem seeeehr langen Abend aus! Leicht resigniert reichte ich dem Marshal unsere beiden Karten. Der blickte kurz drauf, dann auf uns und unser Gepäck – und winkte uns durch!!!!! Nicht, ohne uns noch einen schönen Aufenthalt zu wünschen!

Von da an ging’s bestens weiter – das Taxi brachte uns in ca. 30 Minuten für 51AU$ zum Hotel (enthalten in dem hohen Fahrpreis war ein – ziemlich hoher! – Nachtzuschlag) und kurz vor 22 Uhr waren wir endlich im Doubletree by Hilton angekommen.

Dort gab’s gleich die nächste nette Überraschung : Ein Upgrade in die oberste Etage mit Panoramablick, verbunden mit der Zugangsberechtigung zur Executive Lounge! Das heißt: Täglich von 18-20 Uhr Cocktails, Bier und Wein sowie Tapas und tagsüber Kaffee und Softdrinks.

Da kann man nicht meckern! Camilla von der Rezeption drückte uns noch zwei riesengroße lauwarme Chocolate Chip Cookies und zwei Flaschen Wasser in die Hand. Auch das Zimmer ist nett – zwar wiederum eher klein, aber alles ist nagelneu und sehr gediegen.

Weil ich blöderweise offenbar in Singapur einen fiesen Husten erwischt hatte, waren wir dankbar für die getrennten Betten. So hustete ich Dieter wenigstens nicht immer direkt ins Gesicht!

Nach einer leidlichen Nacht mit viel Husterei stand mir der Sinn am nächsten Morgen nicht nach Stadt, sondern nach frischer Luft und Grün. In Perth bedeutet das: Kings Park mit Botanischem Garten! Der mehr als 400 Hektar große Park ist einer der größten innerstädtischen Parkanlagen weltweit und zieht sich kilometerweit am Swan River entlang.

Bevor wir uns dorthin auf den Weg machten, holten wir in einem kleinen Convenience Store an der Ecke noch zwei Boostra Simcards. Boostra nutzt das Telstra Netz, das die beste Abdeckung bietet, ist jedoch nicht so teuer wie Telstra. Die Simcards kosten 2 AU$ pro Stück, aktivieren und aufladen muss man sie online.

Mit unseren Simcards in der Tasche ging’s dann Richtung Park. Man kommt prima herum in Perth – es gibt 4 kostenlose! Buslinien, die praktisch den gesamten Innenstadtbereich erschließen. Die Busse der Red, Blue, Green und Yellow CATs verkehren im 6-8-Minuten Takt bis gegen 19 Uhr.

Praktischerweise haben wir eine CAT-Haltestelle nur ein paar Meter vom Hotel entfernt – trotz einmal umsteigen von Blau nach Grün waren wir also rasch am Park. Und kaum hatten wir die ersten Schritte unter den Bäumen getan, hatten wir das Gefühl, jetzt richtig angekommen zu sein in Australien!

Der Grund? Der Duft! Es roch dermaßen intensiv nach Eukalyptus, dass ein paar tiefe Atemzüge meinen Husten schon spürbar besserten 😉 Hohe schlanke Eukalyptusbäume – Red und White Gums, erkennbar an den entweder fast weißen oder rötlichen Stämmen – dicke Baumriesen, Baumfarne, Palmen – wir fühlten uns wieder richtig heimisch!


Dazwischen alle möglichen Arten von Banksias. die mit ihren teils flaschenbürstenähnlichen Blütenständen auch “Bottlebrush” genannt werden. Die Samen vieler Banksia-Arten öffnen sich übrigens erst bei großer Hitze, zum Beispiel nach einem Buschfeuer.

Auch so einiges anderes blühte hier.

Und dazwischen mal ein Blick nach unten – über den Fluss zur Stadt, zwischen einem Baobab und Palmen.

Der Botanische Garten liegt mitten im Park – urplötzlich steht man vor dem “Eingang”! Der Zutritt ist – wie bei allen botanischen Gärten Australiens – kostenlos.

Hier schlendert man durch alle Gegenden Westaustraliens und kann sich mit deren Flora vertraut machen. Manches sieht schon seltsam aus …

Anderes, wie die attraktiven Samenkapseln der Eukalyptusbäume, ist vertraut.

Immer wieder hat man fantastische Blicke über den Swan River, der hier fast so breit ist, wie ein See, auf die Stadt.


Wir schlendern runter zum Wassergarten, zu kleinen Teichen und Bächen. Es ist sehr heiß, eine Abkühlung wäre nicht schlecht – aber dafür sind die Wasser-Anlagen nicht gedacht.


Stattdessen gibt es eine kalte Erfrischung in einem der Cafés, bevor es – nach einem letzten Blick Richtung Stadt – weder zum CAT-Bus geht.

Einmal Umsteigen im Busdepot, dann sind wir am Elizabeth Quay, der in den letzten Jahren mächtig herausgeputzt wurde! Der Uhrtum, ein leicht skurriles Architektenstück, ist jetzt endlich wieder von allen Seiten zugänglich, auch sonst hat sich eine Menge getan hier am Wasser!

Neben vielen neuen hübschen Restaurants gibt es viel Kunst und eine wunderschöne Fußgängerbrücke über den Fluss.




Ein letzter Stopp in einer der kleinen Kneipen am Wasser – hier sitzt man idyllisch mit Blick auf den namengebenden Kormoran des Lucky Shacks!

Und man hat einen schönen Blick auf’s Ufer.

Zurück zum Hotel geht’s dann wieder mit dem Blue Cat.

Dort erwartete mich zunächst ein längerer Kampf mit unseren neuen Simcards! Alle Versuche, sie zu aktivieren, scheiterten zunächst an der hartnäckigen Fehlermeldung “The government database that we use to verify your ID is experiencing technical difficulties. Please try again later.” Jedes Mal nach Eingabe der Passnummer …

Schließlich half nur noch der Live Chat. Und obwohl auch das längere Zeit in Anspruch nahm, waren am Ende – mit Hilfe eines sehr netten Chatpartners! – beide Simkarten aktiviert und ich konnte für 30AU$ (= ca. 19,80€) pro Person 20GB Datenvolumen, unbegrenzte Anrufe usw. drauf laden. Zwar hätten es auch weniger GBs getan – aber diese Angebote waren nur unwesentlich billiger. So sind wir immerhin gut gerüstet und ich bin nicht auf die oft sehr lahmen WLan-Netze der Unterkünfte angewiesen!

Später gab es kleine Leckereien und kühlen Wein/Bier in der Lounge – von den Tapas wurde es letztlich so viel dass wir aufs Abendessen verzichteten. Meine Geschmacksnerven sind erkältungsbedingt allerdings stark lädiert, der Appetit ebenfalls, nichts schmeckt. Insgesamt geht es mir heute Abend nicht wirklich gut. Morgen wird dann alles hoffentlich wieder besser sein!

Hier noch die Zusammenfassung des heutigen Tages im kleinen Video:

2 Kommentare zu “P E R T H – kleine Großstadt, großer Charme

  1. Überall Wasser rundherum und dazu herrliches Klima – die Einwohner von Perth sind zu beneiden… Und auch noch kostenlose Buslinien – warum gibt es so etwas nicht bei uns?

    Eine Frage zum Transfer: Auf einer offiziellen Seite steht, daß die Taxifahrt vom Flughafen nach Perth Zentrum ca. 20 Minuten dauert. Ihr wart hingegen 40 Minuten unterwegs. War das normaler Abendverkehr, oder warum hat es so viel länger gedauert als angegeben?

    Mit eurem Hotel habt ihr ja wieder mal einen Volltreffer gelandet! Nur der Husten ist ärgerlich – ich wünsche dir rasche Besserung, damit du den morgigen Tag und auch die Tapas im Hotel so richtig genießen kannst 🙂

    • Die reine Fahrt dauerte tatsächlich nur ca. 25-30 Minuten – die 40 Minuten hatte ich von dem Moment an gerechnet, als wir mit dem Gepäck raus aus dem Terminal kamen. Es waren allerdings mal wieder sämtliche Ampeln rot …

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