Von Kalbarri bis zu unserem nächsten Ziel, der Jurien Bay, ist es nicht allzu weit. Also genug Spielräume für Sidekicks.
Und für einen größeren Einkaufsstopp in Geraldton. Das lange Wochenende um den Australia Day steht bevor, und wir befürchten, dass am Montag möglicherweise einige Supermärkte geschlossen sind.
Da deckt man sich lieber rechtzeitig ein.
Ganz gemächlich rollern wir auf dem Indian Ocean Drive, dem Highway 1, Richtung Süden. Kommen an der berühmten Hutt Lagoon vorbei, die auch als Pink Lake bekannt ist. Nur – derzeit ist da nichts mit Rosa! Schneeweiß schimmert die Salzoberfläche, denn die rosarote Verfärbung ist abhängig von der Temperatur. Und die ist im Moment einfach zu hoch!
Wir geben uns aber auch mit schlichtem Weiß zufrieden! Wenig später machen wir einen Abstecher nach Horrocks, wo – laut einer Broschüre, die wir im Tourist Office in Denham mitgenommen hatten – der “Best Mainland Beach 2018” sein soll! Naja, da haben die Grafikdesigner wohl ziemlich tief in die Trickkiste gegriffen und einiges geschönt – denn zwar ist das Meer türkis und klar, der Strand auch irgendwie weiß und fein, aber doch nicht so richtig die Kategorie “Traumstrand“.
Trotzdem – schön ist es hier schon und viel los ist nicht.
In Geraldton bunkern wir bei Coles Wasser. Und weil wir in unserer nächsten Unterkunft eine Küche haben, wandern auch Spaghetti, Tomatensoße, Parmesan und Pilze in den Einkaufswagen. Und natürlich alles für ein gutes Frühstück und einen leckeren Salat.
Mit deutlich schwererem Auto fahren wir weiter – eigentlich sollte man dann unbedingt im Seaspray Café in Dongara eine Pause einlegen! Für einen Kaffee war es allerdings noch viel zu früh und Mittagessen ist nicht so unser Ding. Aber wer mal in die Ecke kommt – es ist unbedingt eine Empfehlung!
Schon am frühen Nachmittag waren wir an unserer Unterkunft in Jurien Bay, checkten ein und nach einer kleinen Ruhepause nahmen wir den Hauptpunkt des heutigen Tages in Angriff – die Pinnacles im Nambung Nationalpark! Die gelbsandige Wüste mit den eindrucksvollen Kalksteinsäulen – es sind Tausende, manche bis zu 5 m hoch – hatten uns schon vor 6 Jahren total fasziniert.
Heute wollten wir dieses Naturwunder mal am späten Nachmittag erleben. Die Pinnacles liegen ca. 40 km südlich von Jurien Bay, wir kamen kurz vor 17 Uhr dort an. Um 17 Uhr schließt das Besucherzentrum, aber man kann natürlich trotzdem jederzeit in den Nationalpark einfahren, muss dann eben seinen 15$-Eintritt nicht bei einer freundlichen Dame, sondern am Automaten entrichten.
Weil wir es gerade noch so geschafft hatten, bekamen wir eine kleine Karte und nette Worte mit auf den Weg. Die Karte braucht man eigentlich nicht – denn eine klare und eindeutige Beschilderung weist einem den Weg. Man kann den gesamten weitläufigen (17,5ha großen) Park auf einem ca. 5 km langen Rundweg mit dem Auto befahren (oder zu Fuß durchwandern), kann an ausgewiesenen Stellen stehen bleiben und sich dann ausgiebig umschauen und zwischen den Felsen herumwandern.
Genauso machten wir es – und fühlten uns abwechselnd wie Zwerge oder Riesen in einem Wunderland!
Man kann hier Stunden verbringen – wir hatten auch großes Glück, denn es war nicht mehr viel los. Nur ein knappes Dutzend weiterer Autos (mit fast ausschließlich chinesischen Touristen) war mit uns im Park, kein Vergleich zu den Mittagsstunden, wenn ganze Busladungen hier abgeliefert werden!
Am Ende der Rundfahrt gibt es ein kleines Aussichtspodest, von dem aus man die schneeweißen Dünen in der Ferne sieht.
Weil wir nicht gerne bei Dunkelheit fahren, brachen wir schon vor Sonnenuntergang wieder auf. Zu Spaghetti auf dem Balkon mit Meerblick – war auch sehr schön!
Am nächsten Tag nahmen wir uns noch ein bisschen Zeit für’s Strandleben. Zwar nicht für ein ausgedehntes Sonnen- oder sonstiges Bad – ersteres mag die Haut von Dieter nicht so gerne, letzteres mag ich im Moment noch nicht so gerne, weil der Indische Ozean verdammt kalt ist und meine Erkältung zwar am Abklingen, aber noch nicht wirklich weg ist. Der Husten plagt mich immer noch …
Aber mal durch die schneeweißen Dünen zum ebenfalls schneeweißen Strand laufen und dort zumindest mal die Füße in den Indie tauchen …. das muss einfach drin sein!
Noch ein kurzer Schlenker nach Cervantes.
Der Ort scheint in den letzten Jahren gewaltig gewachsen zu sein, es gibt unzählige Neubauten und eine Reihe von Restaurants. Alle Lokale werben mit frischem Lobster und Crayfish – vielleicht hätten wir statt in Jurien Bay eher hier übernachten sollen!
Das schon am Highway auf riesigen Postern angepriesene Lobster Shack erweist sich dann aber als eine echte Touristenfalle. Zwar ist die Terrasse durchaus hübsch und der Blick begnadet, aber im Inneren sind sämtliche Tische für Tourgruppen reserviert – und ganz offensichtlich fast ausschließlich für chinesische Gruppen! Mindestens 300 Plätze in mehreren Räumen sind das – vermutlich sind die derzeit alle bei den Pinnacles und kommen dann zum Mittagessen/Lobsteressen hierher ….
Wir ergreifen lieber mal die Flucht, bevor die Invasion eintrifft und fahren auf dem Indian Ocean Drive Richtung Süden. Wenig später tauchen schneeweiße Dünen am Straßenrand auf. Anders als in den vergangenen Jahren beschließen wir, sie uns mal aus der Nähe anzuschauen. Vom Parkplatz aus überqueren wir die Straße und nähern uns auf einem schmalen Weg der weißen Pracht. Und sind hin und weg …
Wenn’s ein bisschen kühler wäre, würde man an Schnee denken – es ist unglaublich, wie weiß dieser Puderzucker-Sand ist! Am liebsten würde man sich in die weiße Pracht ja einfach mal rein werfen – aber da es eben doch Sand und kein Schnee ist, ist das nicht so empfehlenswert .
Genug gestaunt- jetzt ging’s weiter nach Sorrento. Nicht, weil wir den Ort so toll finden, sondern weil es dort ein absolut zauberhaftes kleines B&B gibt, das Sorrento Beach B&B. Hier waren wir 2017 und weil’s einfach nur schön war bei Clodagh und Alan, hatten wir bereits im April (!!!!) des letzten Jahres das Zimmer gebucht!
Alles war wieder genauso komfortabel wie beim letzten Mal – und am Hillary Harbour war einiges geboten! Weil morgen Australia Day ist, steppte hier der Bär – überall war es brechend voll, alle waren bestens gelaunt, das Bier floss in Strömen. Und unser gegrillter Silver Snapper war saftig, riesig und zusammen mit dem eiskalten Bier einfach nur gut!!!!
Hier nochmal gold-weiß-blau vom Feinsten im Video:
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