Weiterhin nix mit Sunshine Coast – stattdessen Regen am Morgen. Und auf die Tasmanien Routine (morgens Regen, Nachmittag gut) kann man sich hierzulande auch nicht wirklich verlassen!
Immerhin ist es warm, als der Regen gegen Mittag dann doch nachlässt, machen wir uns auf.
Nicht weit, nur quasi um die Ecke, zum Noosa River.
Dort ist trotz des mittelmäßigen Wetters einiges los, denn es ist Sonntag, und da wird nun mal gegrillt mit der Familie. Öffentliche Grillstationen gibt es hier alle paar Meter, die meisten sind belegt – aber ich will den Leuten mit der Kamera ja nicht zu serh auf die Pelle rücken.
Der Fluss mäandert mit unzähligen Kanälen und Seitenarmen durch die Ansammlung diverser kleiner Orte, die man unter dem Sammelbergriff Noosa Shire zusammengefasst hat. Das Ganze ist für Neulinge absolut unübersichtlich und verwirrend und ohne Navi findet man sich hier nicht zurecht.
Deshalb halten wir uns an den Fluss, schlendern einfach am Ufer entlang.
An einem Pier sehen wir ein Fähren-Schild und erfahren, dass die öffentliche Fähre den Fluss permanent rauf und runter fährt, von Noosa Heads bis Tewantin, eine Strecke von ca. 6 km. Wir nehmen ein Ticket für die nächste Fähre und cruisen wenig später gemächlich flussabwärts. Vom Oberdeck aus hat man eine prima Aussicht und der Kapitän geizt nicht mit Kommentaren, die teilweise recht bissig ausfallen.
So bezeichnet er eine Ansammlung von Villen am Ufer als “Millionärsmeile” und spart nicht mit Kritik an denen, die sich hier Immobilien als reine Kapitalanlage zulegen, ohne sie selbst zu bewohnen. Was noch vor ein paar Jahren 350.000$ gekostet hat, wird jetzt für das 10-fache gehandelt.
In Noosa Heads dreht er um und fährt zurück. Eine halbstündige Pause in Tewantin nutzen wir für einen Kaffe, dann geht’s zurück.
Vorbei an teils skurrilen Hausbooten – auch hier hat der Kapitän einen bissigen Kommentar. Er kritisiert, dass die Vorschriften zwar verlangen, dass alle Hausboote Schmutzwassertanks haben und Abwässer nicht in den Fluss geleitet werden dürfen, dass sich aber kaum jemand daran hält und auch nicht kontrolliert wird. Deshalb verschmutzt der Fluss zusehends.
ustig sind sie aber schon, die Hausbootchen!
Mittlerweile regnet es wieder, also nix wie heim, Kaffe trinken und packen, denn morgen geht’s weiter, zur Hervey Bay!
Am folgenden Morgen sieht es schon wieder düster aus. Richtig schlimm wird es allerdings kurz vor 10 Uhr, als wir gerade aufbrechen wollen. Der Himmel öffnet sich und es fallen ganze Wasserfälle von oben runter!
Es ist gar nicht dran zu denken, jetzt das Gepäck ins Auto zu laden – also rufe ich an der Rezeption an und frage, ob es okay ist, wenn wir so lange im Apartment bleiben, bis der Regen etwas nachlässt. Klar ist es das – nur: Der Regen lässt auch nach über einer Stunde nicht im Geringsten nach!
Schließlich stellt Dieter das Auto in der überdachten Einfahrt ab, wir tragen unser Gepäck im Schutz des vorstehenden Daches runter und sind dann zwar nass, aber können endlich los.
Erst nach einer ganzen Weile hört der Regen endlich auf. Der positive Nebeneffekt der Nässe – hier ist alles unfassbar grün!
Am frühen Nachmittags sind wir in Hervey Bay im Break Free Great Sandy Straits Hotel. Der Hotelkomplex ist riesig, liegt genial am Ende einer Landzunge mit dem Pazific auf der einen und dem Yachthafen auf der anderen Seite. Allerdings ist das Apartment, dass man uns zugewiesen hat, alles andere als genial – riechlich abgewohnt! Und der Teppichboden schlägt Wellen und müffelt stark.
Im Regen (!!!) laufe ich also zurück zur Rezeption, erkläre, dass ein Apartment mit Teppichboden absolut nichts für mich ist – Hausstauballergie – und wir das Haus extra deshalb gewählt hätten, weil die Räume auf allen Bildern Fliesenboden haben. Es beginnt eine längere Suche am Bildschirm – schließlich wird die Dame fündig und gibt mir die Schlüssel für ein anderes Apartment. Das ist zwar eine deutlich höhere Kategorie als gebucht und hat zwei Schlafzimmer – aber schließlich will hier niemand schuld sein, wenn sich meine (nicht vorhandene) Allergie verschlimmert.
Und so wohnen wir jetzt ziemlich nobel, mit tollem Blick und unendlich viel Platz!
Und mit unverbautem Meerblick vom Balkon!
Zwar gibt es keinen tollen Sonnenuntergang – wir blicken nach Osten – aber die Abendstimmung ist trotzdem toll!
Das lässt hoffen, dass es morgen schön wird – und das ist auch wirklich nötig, denn morgen beginnt ein echtes Abenteuer – es geht mit dem Landrover für zwei Tage nach Fraser Island!!!
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