18. August – Grandiose Gipfel und stiller Fjord: Dalsnibba und Geirangerfjord

Aufwachen, aufstehen, vor die Tür treten – und gaaanz tief durchatmen!

Die Luft klar wie Glas, prickelnd wie Champagner, es duftet leicht nach Heu, die Berge scheinen zum Greifen nah. 

Für’s Frühstück mussten wir uns gestern ein Zeitfenster aussuchen, das gibt es derzeit in vielen Hotels, damit sich nicht zu viele Leute gleichzeitig im Restaurant aufhalten. Leider waren die frühen Fenster schon alle vergeben, wir durften also erst relativ spät, kurz vor 9 Uhr, rüber gehen.


Das Frühstück ist nicht übermäßig üppig, aber von guter Qualität. Weil wir in Geiranger um 12:15 eine Fjordfahrt machen wollen, lassen wir uns auch nicht allzuviel Zeit, denn obwohl die direkte Strecke nur ca. 43 km  lang ist, dauert es doch über eine Stunde, denn es geht durch die Berge. Gerne wären wir die wunderbare Runde über das Strynefjellet auf der Fv258 gefahren – da wären wir allerdings rund 2 1/2 Stunden unterwegs, und im Hinblick auf die Abfahrtszeit des Bootes wäre das extrem sportlich.

Also die kurze Strecke … Auch die ist zunächst sehr schön.

Dann kommen wir zum Tunnel – und da steht alles still. Bauarbeiten sind im Gange und der Verkehr wird jeweils im Tross hinter einem Safety Car durchgeleitet. Fast 10 Minuten müssen wir warten, bis es los geht. Im 30km/h Tempo schleicht die Kolonne durch den Tunnel.

Kaum sind wir wieder draußen, kommt der nächste Tunnel – wieder mit Bauarbeiten! Zum Glück kommen dort gerade die letzten des Gegenverkehrs raus, so dass wir fast nahtlos einfahren dürfen.

Dann wir es richtig schön! Eine atemberaubende Landschaft, felsige, schneebedeckte Berge, Seen, auf denen noch Eisschollen schwimmen, Wasserfälle.


Gelegentlich unerwarteter Gegenverkehr …. aber ansonsten ist nicht viel los.



Der Langvatnet nötigt uns zu einem Fotostopp – mit seiner spiegelglatten Oberfläche, auf der Eis schwimmt, und den dramatischen Felswänden gegenüber ist er wirklich beeindruckend!



Und dann muss ich mir auch mal den Schnee ganz aus der Nähe ansehen. Und anfassen …

Aus dem Schnee werden die unzähligen Bäche geboren, die hier überall die Berge herabströmen.

Die Straße windet sich jetzt talwärts. Zunächst noch recht gemächlich …

…. bald geht’s dann aber in engen Serpentinen flott hinunter.

Es bleibt noch Zeit für einen Stopp am Wasserfall, mit Aussicht auf malerische Almhütten und einen ersten Blick auf den Geiranger Fjord tief unten.


Wenig später sind wir im Tal. Im Hotel können wir noch nicht einchecken, aber den Parkplatz können wir benutzen – allerdings ist derzeit das Parken in ganz Geiranger ohnehin kostenlos und es gibt auch keinerlei Engpässe!

Es geht auf’s Schiff und ca. 2 1/2 Stunden lang den Fjord zunächst runter und dann wieder rauf.


Es ist zwar sonnig, aber auf dem Wasser doch recht kühl – und die Fahrt auch, mangels jeglicher Kommentare des Kapitäns, nicht so kurzweilig wie die vor 2 Jahren. Aber man kann ja auch einfach nur die Landschaft genießen.



Auf dem Rückweg halten wir an einem Felsen, an dem ein paar alte Autoreifen hängen, und nehmen eine Handvoll Wanderer auf. Wer hier wandert, muss allerdings über Bergzziegen-Qualitäten verfügen, denn es geht ganz schön rauf und runter, auf schmalen Pfaden!

Genauso heftig rauf bzw. runter geht es auf der Ørnevegen, der Adlerstraße, die sich in 11 engen Serpentinen von 620m Höhe hinab nach Geiranger windet. Nur vom Boot aus kann man einen großen Teil davon sehen.

Zurück in Geiranger geht’s vorbei an einem goldenen Traktor ins Café Olé.

Das niedliche kleine Café ist innen sehr gemütlich, hat aber auch einen kleinen Garten, wo wir bei dem Wetter erheblich lieber sitzen. Direkt gegenüber ist eine kleine Schokoladenmanufaktur, wo es wunderbare Kreationen gibt!

So gestärkt geht’s dann gleich wieder zurück auf den Berg. Den Aussichtspunkt Dalsnibba konnten wir heute morgen nicht besuchen, aber jetzt haben wir reichlich Zeit und das Licht ist auch nicht schlecht. Wieder ein Stopp auf dem Weg, an einem kleinen Gebirgsbach, über den hinweg man einen schönen Blick ins Tal hat.

Hier stehen auch die viel fotografierten Almhütten, die jetzt in der Nachmittagssonne liegen.

Der Abzweig zur Dalsnibba beginnt am Langvatnet.

Bis auf 1500m windet sich die Straße von hier aus hinauf. Dieses letzte Stück ist eine Mautstraße, 200 NOK, also ca. 19 €, muss man hier bezahlen.

Und dann hat man vom “Geiranger Skywalk” einfach unglaubliche Panorama-Aussichten!!!! Und das Beste – es ist nicht viel los hier oben, kein Gedränge.


Wir wandern herum, freuen uns über Sonne, sehr angenehme Temperaturen – und Traumblicke! Auf der einen Seite hinab bis zum Fjord, ganz hinten zwischen den Bergen. Gut erkennbar die Serpentinen der Straße, die wir gerade gefahren sind.


Zur anderen Seite hin sieht man schneebedeckte felsige Gipfel und Kuppen.




Wer das Panorama noch detaillierter quasi aus der Vogelsperspektive sehen will, sollte sich das Video anschauen.

Lange bleiben wir hier oben, sehr lange. Bis uns einfällt, dass wir ja noch im Hotel einchecken müssen. Und Hunger bekommen wir auch allmählich. Also wieder runter vom Berg. Nochmal ein Stopp, um den Langvatnet von oben zu bewundern, der jetzt so ganz anders aussieht als unten am Morgen. Wie ein blaues Auge liegt er da, gut erkennbar die Eisschollen, die dort selbst im August noch nicht geschmolzen sind.

Die schauen wir uns dann doch auch noch mal unten aus der Nähe an.

Auch die Schneefelder direkt neben der Straße verlocken dazu, mal näher ran zu gehen. Hier ist allerdings Vorsicht angebracht, der Boden ist sehr matschig!

Wieder im Tal checken wir im Hotell Geiranger ein, die nette Dame am Empfang gibt uns ein frisch renoviertes Zimmer mit begnadeter Aussicht! Schon beim Ankommen hatten wir gesehen, dass es in dem hoteleigenen Bistro, mit großer Terrasse zum Fjord hin, offenbar recht gutes Essen gibt. Zumindest sah das, was man im Vorübergehen so auf den Tellern erkennen konnte, alles prima aus.  Mittlerweile ist es schon recht spät, wir setzen uns kurzerhand auf die Terrasse und sind wenig später von frischen norwegischen Muscheln und einer sehr guten Pizza rundum begeistert. Auch der Blick ist natürlich nicht schlecht.

Später gibt’s dann noch ein Glas Wein auf dem Balkon und schlichtes Genießen der Abendstimmung am Fjord – in den derzeit kein einziges Kreuzfahrtschiff einlaufen darf! Deshalb erleben wir eine Aussicht, die es so vermutlich kaum wieder geben wird.

Das war die heutige Tour:

2 Kommentare zu “18. August – Grandiose Gipfel und stiller Fjord: Dalsnibba und Geirangerfjord

  1. Das haben wir auch alles erlebt, wenn auch nicht bei solch prachtvollem Wetter wie ihr!

    Wettermäßig hattet ihr wirklich ein Riesenglück, und die Fotos vom Fjord und auch von der Dalsnibba runter sind einfach wundervoll!

    Und zur Krönung dieses schönen Tags auch noch ein Hotelzimmer mit Traumblick 🙂

  2. Einfach nur wowww, da könnt ihr wirklich seltene Fotos schießen, ohne Schiffe im Fjord. 🙋‍♀️

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