23. 01. Wir sind da – in SÜDAFRIKA!!!

In den letzten 24 Stunden hatten wir so ziemlich jedes nur denkbare  Wetter!

Eis und Schneeregen in München beim Abflug in München, minus 62 Grad während es Fluges auf 11.000 m Höhe, Sonne satt bei 22 Grad morgens um 6 in Kapstadt, dicker Nebel am Nachmittag bei 28 Grad, Abendessen am Strand (leider ohne Sonne) bei 22 Grad.

Der Münchener Flughafen war geradezu gespenstisch leer, als wir gestern kurz nach 17 Uhr Richtung Gate wanderten.

Dafür war am Gate ganz schön was los – offenbar zieht es derzeit eine Menge Leute ins warme Südafrika, wo die Omikron-Welle nahezu durch ist (Inzidenz am 23. Januar knapp 40).

Das Boarding ging schnell, wir machten es uns in unserem „Stübchen“ gemütlich. Hier gibt es nur 2 Sitzreihen mit je 6 Plätzen, davor ist noch eine größere Kabine mit 36 Plätzen. Beide Businesskabinen waren bis auf den letzten Platz gefüllt, auch die Premium Eco direkt hinter uns war ziemlich voll, nur in der normalen Eco waren noch etliche Plätze frei. Offenbar sind viele Leute momentan bereit, mehr Geld auszugeben, um mehr Abstand zu anderen Passagieren zu bekommen.
Wir hatten jedenfalls reichlich Platz.

Leider ging es, nachdem das Boarding abgeschlossen war, nicht gleich los. Ein Passagier war nicht erschienen, dessen Gepäck musste wieder ausgeladen werden – das dauerte. Dann ging es zwar aufs Rollfeld, dort kam dann aber der nächste Stopp – die Maschine musste enteist werden. Auch das dauerte …

Schließlich flogen wir ca. 45 Minuten später ab, als geplant – um 18:26 statt 17:40. Draußen prasselte Schneeregen aufs Metall, drinnen war es nicht nur gemütlich warm, sondern es gab auch bald Champagner und Nüsse, als die Reiseflughöhe erreicht war.

Wenig später kam auch schon das Abendessen – coronabedingt leider wenig ansprechend mit Plastikhauben und Aludeckeln serviert. Gut war es trotzdem! Nicht zuletzt auch, weil Esther, die nette Flugbegleiterin unermüdlich mit immer neuen Weinvorschlägen anrückte – am Ende hatte ich einen Winzersekt und 2 verschiedene Weißweine probiert, Dieter servierte sie einen südafrikanischen Rotwein, der gar nicht auf der Karte stand. (Natürlich tranken wir auch reichlich Wasser – die Kabinenluft war extrem trocken!)

Zum Nachtisch (Mandelpudding mit Beerengrütze und Amarettini-Streuseln) gab’s dann noch einen Cognac und kleine Pralinen – damit war die nötige Bettschwere dann erreicht.

Eine weiche Matratzenauflage und eine kuschelige dicke Decke verhalfen zumindest mir zu einem wirklich guten und tiefen Schlaf, bis Esther uns kurz vor 5 Uhr weckte. Denn trotz des verspäteten Abflugs kamen wir mit nur 15 Minuten Verspätung um 6:11 in Kapstadt an. Zuvor erlebten wir noch einen wundervollen Sonnenaufgang.

Noch vor der Immigration wurden die Gesundheitsformulare eingesammelt und das Ergebnis unserer PCR-Tests geprüft. Die Einreise ging fix, der Beamte wollte lediglich wissen, wie lange wir bleiben wollen, es gab einen Stempel in den Pass – das war’s!

Auch das Gepäck kreiselte bereits auf dem Band, und dann ging’s raus in die afrikanische Sonne! Angenehm warm, aber ziemlich windig! Der Weg zu den Mietwagenschaltern ist recht lang, man muss komplett raus aus dem Flughafen, durch eine Unterführung, dann kommt man zu den Verleiher-Buden direkt auf dem Parkplatz.

Wenig überraschend (das erleben wir eigentlich mindestens jedes zweite Mal) war das gebuchte und bestätigte Fahrzeug nicht vorhanden. Stattdessen bot man uns eine höhere Klasse an: Zunächst einen Toyota Fortuner – der hatte jedoch keine Gepäckabdeckung hinten, was uns etwas riskant erschien, zudem hätte ich da eine Leiter benötigt, um rein und raus zu kommen! Letztlich wurde es ein Hyundai Creta, nie zuvor gehört, aber ganz okay. Weil der allerdings erst noch geholt werden musste, hieß es auch hier wieder warten.

Bis alles erledigt war und wir losfuhren, war es bereits 8 Uhr durch. Es war Sonntag und zudem noch sehr früh, die Straßen waren ziemlich leer und wir fädelten uns flott auf die Stadtautobahn ein und fuhren erstmal Richtung Küste.

Wir konnten erst frühestens um 14 Uhr in unserer Unterkunft in Paternoster einchecken, hatten also viel Zeit. Da kam der Weekend Flohmarkt in Milnerton gerade recht! Und das war wirklich ein echter Flohmarkt, wo vom Ersatzreifen für Fahrräder bis zu ausrangierten Haushaltsgüter alles mögliche angeboten wurde.

Weder der Schlumpf noch irgendwelche anderen größeren Gegenstände landeten in unserem Auto – aber ein Pfund wunderbarer frischer Kirschen, die ein Händler feilbot! Wenig später bogen wir erneut von der Schnellstraße ab – Lagoon Bay klang verheißungsvoll! Und war auch schön, mit tollem Blick auf den Tafelberg! Wir hatten übrigens Glück, dass wir diesen frühen Aussichts-Stopp gewählt hatten, denn schon wenig später, am berühmten Blouberg Beach, war der Berg komplett in Wolken oder Nebel gehüllt und nicht mehr zu sehen!

Schon beim runterfahren von der Schnellstraße hatten wir ein großes Aufgebot an Polizeifahrzeugen gesehen, bei der Rückfahrt merkten wir schnell, warum – hier wurde eine großangelegte Verkehrskontrolle durchgeführt! Allerdings begnügte sich die Beamtin mit Dieters internationalem Führerschein, wies aber streng darauf hin, dass wir einen einheimischen benötigen, falls wir länger in Südafrika bleiben wollen.

Ein Stückchen weiter gab es den nächsten Stopp, in einem Supermarkt kauften wir  Wasser, Wein (sehr beschränkte Auswahl, da der Bottleshop Sonntags zu hat!) sowie Kühlakkus für unsere Kühltasche. Jetzt führte die Straße durch eine tolle Dünenlandschaft, wir hielten immer wieder an.

Ein Abstecher nach  Yzerfontein, denn so langsam musste ein Kaffee her, das Frühstück war ja schon ewig her! Hier begann es dann aber auch schon, neblig zu werden – vom Meer her zogen dicke Nebelbänke Richtung Land. Fernsicht gab es deshalb kaum noch, das hielt die Leute aber nicht vom Strandvergnügen ab.

Unser nächster Abstecher führte in den West Coast Nationalpark. Der Ranger am Schlagbaum war sichtlich erstaunt, als wir auf seine Frage „Southafrican or International?“ antworteten, dass wir aus Deutschland sind! Europäische Besucher hatten sie hier schon länger keine mehr gesehen. 200 ZAR (=ca. 10€) kostete der Eintritt für uns und das Auto.

Die Natur hier ist sehr eindrucksvoll, erinnert ein bisschen an Australien. Immer wieder hohe schneeweiße Dünen.



Aber auch hier konnte man bereits in der Ferne den Nebel sehen, der langsam immer weiter ins Land rollte.

Bald waberte er auch um uns herum …



Eigentlich wollten wir direkt nach Langebaan fahren, hatten aber wohl im Nebel den Wegweiser übersehen – jedenfalls landeten wir am äußersten Zipfel einer schmalen Landzunge, die das Meer von einer Lagune trennt.
Die Stimmung hier war magisch! Zwar war es auch hier neblig, es war aber eher eine Art Weichzeichnungsfilter, der über dem unendlich scheinenden Strand und der Landschaft lag.

Es war eine Menge los hier, vor allem Familien mit kleinen Kindern freuten sich offenbar über den extrem flachen Strand. Man musste schon sehr weit rein gehen, um überhaupt nass zu werden!


Diese kleine Gruppe ist ganz weit hinten auf dem oberen Foto, trotzdem geht das Wasser noch nicht mal bis zum Knie!

Überall wurde gegrillt, dafür stehen sogar ein paar öffentliche Grills zur Verfügung.

Mittlerweile war es schon Nachmittag, wir wollten ja auch mal ankommen und wurden auch so langsam hungrig. Der Rückweg führte durch Langebaan (dieses Mal achteten wir auf die Schilder!), ein erstaunlich weitläufiger Badeort, mit einem Hauch von Mondäne und vielen schicken Häusern. Eine gute halbe Stunde später hatten wir Paternoster und unsere Unterkunft „The Oystercatchers Haven“ ,erreicht.

Sue-Anne, die Eigentümerin, entschuldigte sich wortreich dafür, unsere Mails nicht beantwortet zu haben, außerdem hatte sie vergessen, uns einen Tisch im „Voorstrandt“ zu bestellen. Ihr Enkel hatte einen Motorradunfall, da hatte sie andere Prioritäten …

Aber davon abgesehen, war alles gut, wir haben ein wunderschönes und geräumiges Zimmer unterm Dach mit tollem Meerblick, einer üppigen Terrasse mit Blick sowohl auf den Ort (der fast griechisch anmutet mit seinen weiß gekalkten Häusern!) und aufs Meer.

Das mit der Reservierung klappte letztlich noch irgendwie, wir bekamen den letzten freien Tisch im Voorstrandt und saßen wenig später vor zwei riesigen Hummern! Die sind hier oben nämlich überall auf en Speisekarten zu finden und mit ca. 14€ pro Stück auch sehr erschwinglich.

Auch der Wein, ein trockener Sauvignon Blanc, war exzellent – auch wenn er mit einer südafrikanischen Besonderheit serviert wurde – einem Glas mit Eiswürfeln, die man sich reinlöffeln kann!
Noch ein kleiner Verdauungsspaziergang am Strand …


Und dann daheim noch Kirschen, Kuchen und Rotwein auf der Terrasse!

Bisher finden wir’s toll in SÜDAFRIKA!

Die heutige Fahrstrecke:

2 Kommentare zu “23. 01. Wir sind da – in SÜDAFRIKA!!!

  1. Ich hoffe, eure Reise geht so weiter. Auf jeden Fall eine gute Idee, Richtung Westen zu starten, anstatt die übliche Route zu nehmen!
    Viel Spass!

  2. Was für ein wunderschöner Reiseauftakt!

    Und ein ganzer Hummer für nur 14 Euro – also das allein ist eigentlich schon ein Grund, Südafrika als Reiseziel zu wählen 😉

    Ich wünsche euch weiterhin erlebnisreiche und entspannte Urlaubstage!

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