Heute wurde eine kleine Pause bei den Festivitäten eingelegt – nur am späten Nachmittag sollte ein Konzert des Männer-Gesangsvereins in der Kirche stattfinden.
Zeit genug also, um die Umgebung ein bisschen zu erkunden bzw. sie wieder zu entdecken – denn wir waren ja schon oft in der Ecke. Früher hatten wir lange (und oft recht anstrengende) Wanderungen auf dem cornischen Küstenpfad unternommen, mittlerweile begnügen wir uns eher mit Spaziergängen. Auch dafür gibt es allerdings lohnende Ziele!
Zum Beispiel eine kleine Wanderung zum Dodman Point. Der Weg dorthin führt zunächst über eine aussichtsreiche Straße hoch oberhalb des Hafens von Mevagissey, mit Panoramablicken über Ort und Hafen.
Allerdings ist es nicht einfach, auf dem Weg zu parken – alle ausgewiesenen Parkplätze gehören zu Pensionen und Gästehäusern, und kaum hat man das Auto abgestellt, schießt auch schon jemand aus dem Haus und vertreibt einen. Fünf Minuten hatten wir doch irgendwie ergattern können, Zeit genug für einen schnellen Blick über die Bucht.
Weiter geht’s über eine landschaftlich wunderschöne Strecke bis Penare, dort gibt es einen Parkplatz des National Trust, den wir als Mitglieder gebührenfrei nutzen dürfen.
Von hier aus führt ein recht gemütlicher Wanderweg an die Küste.
Hier stoßen wir auf den Küstenpfad, der zwar in dieser Ecke mehr als schön ist, aber auch mit reichlich Steigungen und Abstiegen versehen.
Wir nehmen den Abzweig zum Dodman Point – da geht es zwar auch ein bisschen bergauf, aber eher moderat. Die Aussicht ist nach allen Seiten grandios – zur einen Seite Küste und Meer, zur anderen wilde Ponys, die hier überall grasen.
Unser Ziel, das riesige steinerne Kreuz am Dodman Point, ist bald erreicht. Eigentlich wäre hier der perfekte Platz für ein Picknick, dummerweise haben wir aber nur eine Flasche Wasser dabei …
Weiter geht’s durch die malerische Küstenlandschaft, vorbei an windzerzausten Bäumen und weißen Stränden, die eher selten Besucher sehen.
Dann verläuft der Pfad wieder landeinwärts, durch dichtes Gebüsch, fast hohlweg-artig, zum Parkplatz.
Ein paar Autominuten später sind wir an einem belebteren Strand – am Caerhays Beach gibt es sogar ein nettes Strandcafé.
Und es gibt Caerhays Castle – ein Schloss wie aus dem Bilderbuch! Die Arundell Familie, der der Besitz seit dem frühen Mittelalter gehörte, hat das Schloss immer mal wieder umgebaut, seine heutige Form hat es erst im 18. Jh. bekommen.
Ein kurzer Abstecher führt uns ins Fischerdörfchen Portloe, wo es praktisch keine einzige Straße gibt, die nicht steil hinauf oder hinab führt.
Hier wird noch intensiver Fischfang betrieben bzw. es werden hier vor allem Hummer und die großen Taschenkrebse gefangen. Seit dem Brexit ist das Geschäft allerdings eher mau, der Export, der früher vor allem nach Frankreich erfolgte, ist massiv eingebrochen!
Letzter Stopp heute ist Veryan, ein malerisches Dorf, berühmt für seine Rundhäuser.
Hier hatten wir sehr auf einen Tasse Tee oder Kaffee und Scones gehofft – aber, wie so oft, ist corona-bedingt leider alles dicht. Kein Personal …
Deshalb gibt es später Kaffee und Plätzchen auf dem Zimmer. Und abends wieder ein absolut fantastisches Essen in der Harbour Tavern! Nirgends sitzt man so gemütlich und entspannt, mit tollem Hafenblick – und sowohl Essen als auch Getränke (cornisches Lager!) und ganz besonders der Service sind einfach toll!
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