Frühstück bei Robert und Linnee im Resotel Baan Sanuk ist eine soziale Angelegenheit!
Man unterhält sich, klärt die Tagesplanung, bekommt wertvolle Tipps und Hinweise von Robert, kabbelt sich mit den verspielten Hunden (Beagle Burger ist knapp ein Jahr alt und findet menschliche Gesellschaft einfach toll!), genießt das exzellente Essen und natürlich die nicht minder exzellente Aussicht auf Pool und Garten.
Und löst auch noch schnell das Problem mit dem neuen Ladegerät …
Das hat nämlich einen Stecker, der garantiert in keine europäische Steckdose passt und auch nicht in unsere Adapter: Zwei flache Teile und ein dickes rundes für die Erdung …
Da wir außer Thailand ja auch noch andre Länder besuchen wollen, muss irgendeine Lösung für diesen ungewöhnlichen Stecker her. Denn nicht mal in Thailand haben alle Steckdosen 3 Löcher!
Robert wäre nicht Robert, wenn er nicht sofort eine Lösung parat hätte – ein kurzer Griff in den Schrank, und schon präsentierte er einen passenden Adapter! (Den man übrigens im Laden nicht so ohne weiteres kriegt – er hatte ihn im Netz bestellt!)
Bevor wir heute aufbrechen, müssen Haus und Garten mal richtig angeschaut und fotografiert werden, denn gestern war es zu dunkel. Wir sind absolut hin und weg – das Resotel Baan Sanuk ist wirklich ein echtes Juwel! Die Bilder auf der Webseite sind nicht halb so schön wie die Realität – zumal da der Garten offenbar erst im Entstehen war.
Deshalb hier mal eine kleine Diashow vom Haupthaus, Garten und Pool:
Wir wohnen in einem Minihäuschen mitten im Garten, mit Badewanne auf der Terrasse!So schön es hier ist – heute hatten wir ein konkretes Ziel und mussten los. Das Wetter war ideal für unser Vorhaben, immer wieder ein paar Wolken, Temperaturen um die 23 Grad – also prima für eine Bergbesteigung! Denn obwohl wir schon zwei Mal dort waren, wollten wir heute wieder zum Wat Phu Tok, dem “einsamen Berg”. Und dieses Mal bis ganz nach oben, zum Gipfelplateau, hochgehen!
Gut 1 1/2 Stunden Fahrt über kleine Landstraßen, dann waren wir am Eingangstor zu dem weitläufigen Areal.
Dahinter ragt der Berg auf, der eigentlich nichts weiter als ein riesiger roter Sandsteinfelsen ist, ca. 360m hoch, mit einem Kloster auf dem Gipfel.
1968 wurde das Kloster von dem Mönch Ajahn Juan gegründet, bald wurde mit der Konstruktion einer Reihe hölzerner Treppen und Stege auf insgesamt 7 Ebenen begonnen, die die buddhistischen 7 Level auf dem Weg zur Erleuchtung symbolisieren. Fünf Jahre dauerte der Bau, bis heute werden Treppen und Stege von den Mönchen instand gehalten – man sollte als Besucher deshalb eine kleine Spende hinterlassen.
Dass ich da jemals hinauf gehen würde, hatte ich bei unserem ersten Besuch kategorisch ausgeschlossen. Ich bin weder schwindelfrei noch sonderlich trittsicher, zudem völlig untrainiert … Aber schon beim letzten Besuch 2019 hatte ich es bis zum 5. Level geschafft, heute sollte es ganz nach oben gehen!
Vor dem Aufstieg noch ein Blick über den kleinen, künstlich angelegten See.
Dann ging’s los. Anders als noch vor 5 bzw. 3 Jahren ist heute alles bestens ausgeschildert, teilweise auch auf Englisch. Durch eine Tür geht es zunächst Richtung Steinstufen, die zu einem Schild führen, auf denen die 7 Ebenen dargestellt sind.
Anschließend beginnt die Kletterei. Über hunderte von steilen Holzstufen kraxelt man Meter um Meter in die Höhe, glücklicherweise ist es heute nicht heiß und auch die Sonne hält sich mittlerweile weitgehend bedeckt. Nicht so gut für Fotos, denn der rote Sandstein leuchtet erst im Sonnenlicht so richtig bunt, aber gut für uns. Trotzdem sind ein paar Schweißtropfen gefallen, bis wir auf der 4. Ebene sind.
Hier geht es wahlweise nach links, durch einen Felsspalt, oder nach rechts, über eine Art Leiter weiter in die Höhe. Wir nehmen den Felsspalt mit in den Fels gehauenen Treppenstufen…
… und landen auf Ebene 5, direkt vor einer großen Meditationshalle.
Kein Mensch weit und breit, wir halten kurz inne, genießen die Aussicht.
Dann geht’s weiter, gegen den Uhrzeigersinn, auf schmalen Holzplanken, die auf teils abenteuerliche Weise an dem Fels befestigt sind.
Wer’s mal ganz ruhig und einsam haben möchte und auf jeglichen Komfort verzichten kann (Toiletten gibt es allerdings einige!), kann sich in eine der winzigen hölzernen Zellen zurück ziehen, die förmlich am Berg kleben.
Außer dem grandiosen Fernblick lenkt einen hier nichts von tagelangen Meditationen ab.
Es geht weiter, in der Ferne taucht ein kleiner Felsen auf, der eine Art Kapelle oder Mini-Meditationsraum trägt.
Ein schmaler Weg über einen Felsgrat und anschließend eine etwas wackelige Holzbrücke über eine tiefe Schlucht führen hinüber.
Hier kann man über eine steile Holzleiter zur 6. Ebene hochsteigen, und dieses Mal nehmen wir sie in Angriff.
Robert hatte uns heute morgen gewarnt, auf der 6. gebe es ein paar ziemlich unangenehme Stellen, und bald wussten wir, was er gemeint hatte. Der Fels hängt teilweise so stark und so niedrig über, dass man nur gebückt drunter durch kommt. Zudem ist der Steg an manchen Stellen dermaßen schmal, dass man nur eng an den Fels gepresst voran kommt.
Ein Blick zurück beweist, dass wir jetzt oberhalb des vorherigen Weges sind.
Als wir den Felsen (jetzt im Uhrzeigersinn) etwa zur Hälfte umrundet haben, kommt eine weitere steile Holztreppe, die in den 7. Himmel bzw. auf Ebene 7 führt.
Zwar wird überall davor gewarnt, dort hoch zu gehen, weil es da nur Gebüsch und reichlich Schlangen geben soll, aber wir wagen es trotzdem. Denn immerhin steht dort das Kloster …. irgendwo, im Gebüsch … Zu sehen ist nichts und da der Weg nach einemkurzen Stück reichlich unbequem wird und teilweise mit dornigen Zweigen überwuchert und mit reichlich Wurzeln garniert ist, belassen wir es bei einer kurzen Umschau.
Andere waren offenbar länger da und fanden Zeit, kleine Steinmanderl zu errichten. Wir steigen wieder ab, vollenden die Runde und klettern weiter nach unten, auf die 5. Ebene.
Durch eine weitere Meditationshalle mit unzähligen Mönchsabbildungen kommen wir zur Treppe zurück, die zur Ebene 4 und schließlich wieder nach unten führt.
Über zwei Stunden waren wir auf dem Berg – und wer jetzt denkt, dass wir fix und fertig waren und vermutlich einen bösen Muskelkater bekommen hatten, wird enttäuscht! Denn seltsamerweise ist man nach all der Kletterei keineswegs erschöpft, sondern im Gegenteil, man fühlt sich richtig gut und mit sich im Reinen. Zudem hab ich weder dieses noch letztes Mal – trotz meiner absoluten Untrainiertheit – auch nur den Hauch eines Muskelkaters gespürt.
Nicht zuletzt deshalb wollte ich heut nochmal rauf, hätte ja sein können, dass die Erinnerung getrogen hatte. Aber es war tatsächlich so, dass man sich eher erfrischt und gestärkt fühlt, einfach gut. Ist eben nicht irgendein Fels, sondern ein heiliger Berg ….
Zurück geht’s wieder quer durch’s Land, über stille Straßen und durch kleine Dörfer, wo man allerdings höllisch aufpassen muss! Denn hier dösen Hunde mitten auf der Straße, rennen Hühner panisch über den Asphalt, stehen auch mal Kühe im Weg …
Wir sind ziemlich hungrig, als wir am späten Nachmittag wieder daheim sind, und Robert schlägt vor, mit uns einen Nachtmarkt zu besuchen. Eigentlich eine prima Idee – wenn wenig später nicht eine Kaltfront aus China die Temperaturen tief in den Keller geschickt und zudem ein eisiger Wind geblasen hätte.
Bei knapp 14 Grad hatten nämlich die Betreiber der Essensstände offenbar wenig Lust aufs Geschäft gehabt – es herrschte ziemliche Leere und kaum Auswahl. Auch wir froren trotz Langarmshirt und Wolljacke ziemlich, so dass wir uns schließlich im “Route 22” ein windgeschütztes Plätzchen suchten.
Eine schön scharfe Tom Yam Gung und diverse andere Leckereien wärmten dann von innen.
Und wer immer noch fröstelte, konnte sich zumindest die Hände an den kleinen Feuern im Tontopf wärmen!
Die heutige Strecke:
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