Wat Schönes gab es schon am Morgen – einen tollen Sonnenaufgang über dem Mekong!
Gefolgt von einem für den Isaan recht ordentlichen Frühstück – sogar Brot gab’s heute! Und zwar nicht nur das seltsam süßliche Toastbrot, sondern ein Körbchen mit Baguette. Schließlich ist Laos nur über den Fluss und dort gibt es wirklich richtig gutes Baguette, ein Erbe der französischen Kolonialherrschaft.
Damit konnte das hier nicht mithalten – es war weißlich und eher so wie die labberigen Aufbackdinger aus dem Supermarkt, aber nach 2 Runden im Fließbandtoaster durchaus genießbar!
Aber hier noch schnell der Sonnenaufgang …
Bevor wir Nakhon Phanom verließen, drehten wir noch eine Runde durch den Ort. Nochmal zur Uferpromenade, wo die gegenüberliegenden Berge von Laos jetzt im Morgenlicht lagen.
Und dann ging’s los mit Wats gucken! Natürlich zuerst mal einen oder zwei der absolut beeindruckenden Wats im Ort anschauen!
Die Tempel sind hier ganz anders als im Westen und Norden des Landes – ziemlich schmal, die Dächer deutlich steiler und oft an den Außenwänden mit Mosaiken verziert. Also sehr ähnlich, wie in Laos.
Die schneeweißen Chedis mit Goldornamenten findet man hingegen fast ausschließlich im Isaan, und da vor allem im Süden. Im Wat Maha That steht ein besonders schönes Exemplar, eine kleinere Ausgabe des berühmten Wat Phra Tat Phanom, den wir heute auch noch auf der Liste hatten.
Die weiß-goldene Pracht ist schon ziemlich eindrucksvoll!
Ebenfalls typisch für den Isaan sind die bunt bemalten und aufwändig verzierten Gongs.
Direkt gegenüber des Wats, dem auch ein Kloster angeschlossen ist, bauen die Mönche Gemüse am Mekong Ufer an. Bei unserem letzten Besuch wimmelte es hier von rot-orangenen Gärtnern, heute lagen die Gärten verwaist in der Sonne.
Der durchaus schöne Wat in Nakhon Phanom ist allerdings gar nichts gegen die Pracht des Wat Phra Tat Phanom!
Den erreichten wir nach etwa einer Stunde Fahrt. Da heute keine Fest war, konnten wir direkt auf dem Tempelareal parken und durch einen Seiteneingang rein in die Höfe. Dort steht gleich unübersehbar ein Fruchtbarkeitssymbol, die junge schwangere Frau hat offenbar erfolgreich hier Opfer dargebracht und bedankt sich vermutlich.
Es ist viel Betrieb, obwohl es ein ganz normaler Wochentag ist. Aber dieser Wat, einer der 6 bedeutendsten Tempel Thailands, zieht Gläubige aus dem ganzen Land an – und natürlich muss der Besuch fotografisch dokumentiert werden! Selbst im Zeitalter von Handys und Selfies kommen bei so einem Anlass dann doch die “richtigen” Fotografen mit ihren Kameras zum Einsatz.
Berge von Blumenopfern werden dargebracht – und regelmäßig wieder weggeschafft. Wächterstatuen stehen an den Eingängen zum inneren Hof.
Wir wandern um das Allerheiligste herum, das von einer Mauer umschlossen ist und das man nur barfuß betreten darf.
Hier sieht man den Chedi in seiner ganzen Größe und Schönheit – und eine kleine Prozession, geführt von einem Mönch, die mit einem langen gelben Tuch im Uhrzeigersinn um den Chedi herum wandert und laut das Gebet singt, das hier überall auf Tafeln aufgeschrieben steht. Für mich nur eine eher sinnlose Aneinanderreihung von Silben/Worten, die ich nicht verstehe, für die Gläubigen Ausdruck ihres Glaubens.
Das Umrunden im Uhrzeigersinn und Absingen des Gebets scheint ein wichtiges Ritual zu sein, denn immer mehr Menschen folgen der Truppe mit dem gelben Tuch.
Nach einer (ziemlich langen) Weile verlassen wir den Wat und fahren weiter.
Gerade wenn, wie heute, eine Strecke eher kurz ist, muss man sich einfach Zeit nehmen für die teils wunderschönen, teils auch erstaunlichen und manchmal sogar skurrilen heiligen Stätten hierzulande.
Die nächste lässt nicht lange auf sich warten! Eigentlich wollten wir nur die schon x Kilometer vorher angekündigten Stromschnellen sehen, landen dann aber erneut in einem Wat. Dieses Mal sind das Hauptthema riesige weiße Schlangen.
Und kleine Schweinchen …
Die Stromschnellen sind da eher Nebensache und auch nicht wirklich so spektakulär.
Vor dem nächsten Wat kommt unsere heutige Unterkunft in Mukdahan, das Hotel De Ladda. Das gehört eindeutig auch ein bisschen in die Kategorie “skurril”, den Hotels, in denen Motorräder im Foyer stehen und Elvis als Büste im Flur, findet man nicht so oft! Aber die Zimmer sind groß und komfortabel, parken kann man direkt vor dem Haus und der Blick vom Balkon ist toll!
Lang bleiben wir nicht im Hotel, irgendwie ist uns nach was Süßem! Und wir werden nur ein paar Straßen weiter fündig – im Goodmook Café gibt es nicht nur prima Kaffee, sondern auch superleckere Frucht Smoothies und natürlich absolut tollen Kuchen! Sogar mit echter Gold-Verzierung obendrauf – eine schokoladige Verführung, die extrem schokoladig, aber nicht sehr süß ist.
Bestens gestärkt geht’s jetzt auf den Berg. Zum nächsten Wat. Dem mit der Riesenschlange, dem Wat Phu Manorom!
Beim letzten Besuch wurde er gerade eingeweiht und man wurde mit Shuttlebussen auf den Gipfel gebracht, heute konnten wir ganz bequem im eigenen Auto hoch fahren. Mit wirklich extrem viel Glück, weil gerade ein Lieferant wegfuhr, ergatterten wir einen Parkplatz.
Und dann begann das große Staunen! Man wandert zuerst durch eine Art Disneyland, zunächst über kleine Brücken und Bäche, aus denen es dampft. Vorbei an Bäumen mit künstlichen Kirschblüten.
Und dann hoch zum riesigen marmornen Buddha, der auf dem Gipfel thront.
Okay – nicht ganz hoch, irgendwie sind wir heute nicht mehr ganz so fit und der Anstieg ist ganz schön steil …
Stattdessen geht’s rüber zur Schlange, vorbei an einer Reihe Glocken. Schon aus der Ferne sieht man, wie sie ihr Haupt erhebt. Je näher man kommt, desto dramatischer wird es!
Und dann klettert man um und durch die Windungen, bestaunt das blaue Schlangenwunder aus den verschiedensten Perspektiven und ist immer wieder aufs Neue hingerissen, verblüfft und auch ein bisschen amüsiert über das, was hier im Namen Buddhas so alles produziert wird.
Die Sonne macht sich schon langsam vom Acker, auch wir fahren wieder runter an den Fluss und wenig später zu einem guten Essen in einem Lokal mit riesiger Außenterrasse direkt am Mekong!
Aber draußen war es uns zu kalt und zu windig, ohne wirklich dicke Jacken geht da momentan gar nichts, zudem wird das Essen in Nullkommanix kalt. Drinnen war es zudem erstaunlich gemütlich und nostalgisch eingerichtet. Mit Marilyn und uralten Fernsehern genossen wir ein scharfes Curry und eine nicht minder scharfe Tom Yam Gung – und später eine ruhige Nacht im komfortablen De Ladda.
Die heutige Wat-Strecke:
Wirklich großartige Wats! Ich bin begeistert und möchte diese Tempelanlagen selber kennenlernen, zumal wir noch nie in dieser Region waren.
Suchat freut sich auch über die Bilder von den Tempeln aus seiner Heimatregion.