31. Dezember – Silvester in Bangkok

Das Ende eines Jahres und der Beginn des neuen in Bangkok zu erleben, hat was. Zwar haben wir schon drei Jahreswechsel hier erlebt, aber es ist immer wieder ein tolles Ereignis, Schiffsparade und Feuerwerk direkt am Chao Phraya genießen zu können.
Ganz besonders, nachdem das Reisen in den letzten drei Jahren nicht einfach, das vergangene Jahr ein wirklich schwieriges und unheilvolles Jahr war und wir alle auf eine deutlich bessere Zukunft hoffen.  

Düstere Gedanken waren heute morgen jedoch wirklich ganz weit weg! Wir freuten uns einfach unglaublich, wieder MIT GEPÄCK in einer unserer absoluten Lieblingsstädte angekommen zu sein. Morgens beim Frühstück am Chao Phraya zu sitzen – oder, fast besser noch, morgens vom Pfeifen der Expressboote geweckt zu werden – ist für uns pures Glück!

Für Langschläfer ideal: Frühstück gibt’s an Silvester und Neujahr bis 11 Uhr – da kann man das mehr als üppige Büffet mal so richtig auskosten!

Kaum waren die Frühstücksgäste weg, wurden auf der Terrasse die Vorbereitungen für das Silvesterprogramm in Angriff genommen. Bei Preisen von ca. 200€ p.P. für das Gala Menü (ohne Getränke!!!) hatten wir jedoch andere Pläne für den Abend.

Aber noch hatte der Tag erst begonnen, genug Zeit also, für einen Bummel durch Chinatown.Mit dem Taxi (das Hotelboot legte gerade eine „Tankpause“ ein) gings flott zum Sathorn Pier an der Taksin Brücke, dort erwischten wir auch fast nahtlos das Expressboot. Da es mittlerweile einen Fahrplan im Internet gibt (der allerdings nicht immer eingehalten wird) kann man etwas besser kalkulieren und sich langes Warten ersparen.

Das Boot war gähnend leer, die Touristenboote, wo man auch oben an Deck sitzen kann, hingegen völlig überfüllt! Teilweise werden momentan auch die ehemaligen, etwas größeren, Touristenboote als normale Expressboote eingesetzt, offenbar rechnete man mit hohem Andrang.

Unsere Fahrt war kurz, schon am Marine Department stiegen wir wieder aus. Die Haltestelle, früher kaum mehr als ein wackeliger Ponton, wurde mächtig herausgeputzt.


Von hier aus kommt man quasi durch den Hintereingang nach Chinatown, und zwar in den ältesten Teil davon, nach Talad Noi. Der Name bedeutet „Kleiner Markt“ und genau hier siedelten sich die ersten chinesischen Händler zu Beginn der Rattanakosin Periode im 18. Jh. an. Verwinkelte Gässchen, alte Shophäuser und eine bunte Mischung von Alt und Neu, Kunst und Kitsch, ist hier zu finden. Auch gastronomische Kleinode findet man hier.

Wenn man an der Anlegestelle gleich links durch ein kleines Tor geht, landet man direkt vor einem der unzähligen chinesischen Tempel. Klein und alt steht er da, umgeben von Sandsäcken, denn nach wie vor steht der Fluss sehr hoch.



Gleich um die Ecke wird’s dann bunt und chaotisch.


An den Wänden Streetart, aber durch unseren Einstieg durch die Hintertür haben wir ein wirklich tolles Stück des kleinen Stadtteils verpasst – die Galeriestraße.

Hier hatten wir vor 3 Jahren jede Menge Kunstwerke entdeckt, z.B. diese hier.


Und auf der anderen Seite der Gasse hingen wunderbare Fotos einheimischer Künstler. Nun waren wir aber schon ein ganzes Stück davon entfernt, aber auch hier gab’s eine Menge zu sehen.


Das kleine Paradies am Fluss, Baan Rim Naam, war leider zu – hier kann man wunderbar in einem alten chinesischen Lagerhaus, umgeben von einem Garten, sitzen, was leckeres essen, was kühles trinken und dem Fluss zusehen.

Ein paar Meter weiter ein Trimm-Dich Angebot, das wir verschmähten.

Hinter bunten Türen verborgen, findet man daneben ein Kleinod – ein altes chinesisches „Mansion“, das nach wie vor bewohnt ist, und über ein tiefes Schwimmbecken verfügt.


Eine Ecke weiter ein uralter Banyan Tree, ein „Wunschbaum“, hoch verehrt.

Gegenüber rostet ein alter Fiat malerisch vor sich hin …

Damit man sich in dem Gässchen-Gewirr zurecht findet, gibt es eine übersichtliche Straßenkarte an einer Mauer.

Und schon folgt wieder ein Tempel, dieses Mal in einem Parkhaus angesiedelt.



Vor einem hübschen Café in einem alten Shophouse stauen sich die Leute, auch innen drin ist es rappelvoll. So sehr wir Lust auf Kaffee und Kuchen haben – Schlange stehen dafür wollen wir nicht, deshalb ziehen wir weiter.

Um die Ecke kommen wir wieder an den Fluss. Angeln ist hier verboten …

Wir landen in einer Art Hof mit wunderschönen alten Holzhäusern, teils schön restauriert, teils in desolatem Zustand.


Durch einen Wat hindurch kommen wir in den „normalen“ Teil von Chinatown.

Hier stoßen wir auf etwas völlig Unerwartetes – absolut gähnende Leere!!!! Alles ist dicht, geschlossen, zu, kein Mensch unterwegs.

Auch im Tempel ist kaum was los …

Nur ein kleines Café ist geöffnet, da es aber keine Sitzplätze bietet, verzichten wir auch hier (obwohl die Kuchen wirklich toll aussehen!)

Also geht’s zügig zum Rachawongse Pier, um das Boot zurück zu nehmen. Dank der App „ViaBus“ konnte man in Echtzeit sehen, dass ein Boot im Anmarsch war, solche kleinen Helfer sind wirklich toll! Inzwischen hatte sich das Wetter zunehmend verschlechtert, es war bewölkt und ziemlich trüb geworden. Also zurück ins Hotel.


Das Hotelboot-Chaos an der Taksin Brücke ist nach wie vor heftig, da alle Boote mehr oder weniger zeitgleich hier ankommen und abfahren. Deshalb gibt es ein ewiges Gerangel um die Anlegeplätze und wenn man Pech hat, und das eigene Boot ewig nicht anlegen kann, verpasst man so auch schon mal ein Expressboot.

Kurz aufs Zimmer und dann wieder runter, noch schnell was zum Anstoßen kaufen im 7/11. Als wir aus dem Aufzug stiegen, gab es eine Begegnung mit zwei Unbekannten! Conny und Achim hatten wir noch nie gesehen, kannten uns nur virtuell aus dem Reise Forum von Vivien&Erhard, wollten aber heute Abend mit ihnen essen gehen, weil sie zufällig ebenfalls über Silvester im Chatrium waren. Und da standen wir uns plötzlich in der Lobby völlig ungeplant gegenüber – und erkannten uns sofort!

Und das, ohne dass wir jemals ein Foto von einander gesehen hatten – aber echte Reisefans und Foris erkennen sich auch so! Die Freude war groß, aber die beiden mussten erst mal einchecken und sich etwas ausruhen. Und wir waren ja auf der Suche nach einer Flasche Sekt.

Das ging vorerst aber leider nicht, da Alkohol erst ab 17 Uhr verkauft werden darf! Und die Massage fiel auch aus, weil kein Personal da war, eine Alternative in der Umgebung gab es auch nicht, alles dicht …

Stattdessen eben mal ein Bummel durch die Umgebung und zu einem richtig tollen Wat, den wir bisher noch gar nicht bemerkt hatten.

Hier gibt es eine Kunstgalerie mit buddhistischer Kunst (leider schon zu), eine Auswahl davon steht auch im Freien auf dem Gelände.


Am Abend sollte hier eine größere Veranstaltung stattfinden, die Stühle waren schon aufgestellt, darüber hingen die weißen Schnüre, die sich viele Gläubige beim Beten oder Meditieren um den Kopf binden.

Mittlerweile war 17 Uhr vorbei, wir konnten unsere Flasche Sekt kaufen, uns noch ein bisschen ausruhen und den Sonnenuntergang genießen.

Zum Essen ging’s etwas später mit Conny und Achim ins Kurissara, gleich um die Ecke – ebenfalls eine Forenempfehlung. Dort war es zwar etwas chaotisch, weil man die Reservierung verbaselt hatte, aber es wurde trotzdem ein rundum schöner Abend!

Der mit dem Essen noch lange nicht endete – wir beschlossen, auch das neue Jahr gemeinsam auf unserem Balkon zu beginnen! Unten war die Feier in vollem Gange …

… aber von oben hat man den besseren Blick, auf die bunt beleuchteten Partyschiffe, die alle langsam Richtung Taksin Brücke fuhren.


Mit einem grandiosen Feuerwerk (von dem es leider nicht sehr viele Bilder gibt, weil ich das Stativ daheim vergessen hatte und aufs Handy angewiesen war) endete das Jahr 2022.


Ein Kommentar zu “31. Dezember – Silvester in Bangkok

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