24. Januar – Der Weg ist das Ziel : Von Motueka nach Picton

Mit knusprigen Brötchen aus der European Bakery im Gepäck brechen wir am späten Morgen auf.

Heute geht es erst mal nur bis Picton, die Fähre nach Wellington nehmen wir erst morgen früh. Denn wir sind auf Reisen und nicht auf der Flucht und wollen nicht wegen einer Fährenabfahrt in Stress geraten. Sondern den traumhaften Queen Charlotte Drive von Havelock bis Picton in aller Ruhe genießen.

Zunächst genießen wir jedoch den Anblick der Bucht von Nelson. Völlig unbewegtes Wasser, wie ein Spiegel liegt die Bucht im Morgenlicht vor uns. liegt sie da.


Bei unseren früheren Reisen musste der Mietwagen immer in Picton an der Fähre abgegeben werden, in Wellington gab es dann einen neuen. Deshalb hatten wir uns angewöhnt, das Auto in Nelson mal kurz durch eine Wagenwäsche zu schicken, denn in der Regel hatte es schon ziemliche Gebrauchsspuren. Und weil Gewohnheiten schwer auszurotten sind, spendierten wir unserem Mitsubishi auch dieses Mal eine Wäsche – obwohl er morgen mit an Bord darf!
Avis hat seine Fährenpolitik erst kürzlich geändert – mich freut’s, denn so müssen wir nicht alles aus dem Auto raus nehmen und ordentlich verpacken, sondern können unser Chaos einfach so lassen, wie es ist!

Mit wieder silberglänzendem Wagen kommen wir nach Havelock, wo heute absolut NICHTS los ist! Das Postboot “Pelorus Express” döst in der Sonne an seinem Liegeplatz – heute gibt’s keine Post in den Sounds! Ohnehin fährt das Boot nur Montags, Mittwochs und Freitags, und dann auch noch jedes Mal eine andere Route, so dass die Bewohner in den entlegenen Gebieten immer eine volle Woche warten müssen, bis die Post kommt.

Auch keines der anderen Boote macht Anstalten, raus zu fahren, kein Mensch ist zu sehen, das Hafenrestaurant geschlossen. Dienstag eben …

Wir steuern unser Auto in die Höhe. Kurz hinter dem Hafen (wegen dichtem Bewuchs ist der Wegweiser kaum erkennbar) geht es zum malerischen Queen Charlotte Drive. Die Straße schraubt sich erst mal ein Stück in die Höhe, dann bietet sich ein erster Blick zurück auf Havelock, seinen kleinen Hafen und die Umgebung.

Durch dichtes Buschland geht es weiter, immer an der Küste entlang, zunächst sieht man wegen des dichten Bewuchses nicht allzuviel. Das ändert sich erst, als sich die Straße senkt  und wir am Mahakipawa Arm praktisch auf Wasserhöhe entlang fahren.


Ein Landzunge muss überquert werden, es geht rauf und runter und wieder ans Wasser. Dort sehen wir am Grove Arm Jetty eine Gruppe junger Leute stehen, die sich zum Übersetzen auf die andere Seite bereit machen. Vermutlich wollen sie den mehrtägigen Queen Charlotte Track laufen, der dort beginnt.


Solche Strapazen sind leider nichts mehr für uns, stattdessen genießen wir die Aussichten von den zum Glück reichlich gesäten Haltepunkten an der Straße.






Deutlich mehr als 3 Stunden haben wir für die gut 150km lange Strecke gebraucht – gut, dass wir heute keine Fähre erwischen mussten! Kurz vor der Einfahrt nach Picton noch ein Stopp oberhalb eines Lagerplatzes, wo Unmengen von Holz gelagert werden. Die Holzindustrie ist eine der Haupteinnahmequellen Neuseelands und die gigantischen Holztransporter allgegenwärtig auf den Straßen.

Ein paar Kurven weiter hat man einen guten Blick auf den Fährhafen von Picton, wo gleich zwei Fähren liegen. Die Interislander Fähre macht sich gerade zum Auslaufen bereit.


Picton ist ein nettes, sehr überschaubares Örtchen, das fast ausschließlich von den Fahrgästen der Fähren lebt. Während es hier 2016, als wir schonmal hier übernachtet haben, sehr lebhaft und trubelig zuging und man ohne Reservierung nirgendwo einen Platz in einem Lokal bekam, ist es heute fast schon gespenstisch leer. Viele Lokale sind geschlossen, auch viele Geschäfte haben Covid nicht überlebt.


Unser Motel ist nett, aber unspektakulär – prima ist allerdings, dass sich fast genau gegenüber die wirklich sehr gut Pizzeria “Scoozi” befindet, wo wir eine fantastische Pizza bekamen! Zwar ohne Blick aufs Wasser, aber immerhin in der Abendsonne!

Die heutige Fahrt:

Ein Kommentar zu “24. Januar – Der Weg ist das Ziel : Von Motueka nach Picton

  1. Uralte Erinnerungen werden wach – auch schon bei Euren letzten Berichten. Gut 44 Jahre ist es her … Leider 1-2 Jahre vor der Eröffnung des Queen Charlotte Tracks, der wäre wahrscheinlich auch damals gut zu erreichen gewesen.

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