Wenigstens EIN MAL hätten wir ihn gerne gesehen – den Mount Taranaki!!!
Der ikonische Berg ist DER perfekte Vulkan, mehr als 2.500 m hoch, mit einem hübschen Schneehäubchen oben drauf. Aber jedes Mal, wenn wir in seiner Nähe waren, hatte er sich hinter Wolken verschanzt.
Ob es heut wohl endlich klappen würde?
Der Weg von Masterton an die Ostküste führt durch Farmland, und Hügel nach Palmerston North, von da aus weit über flaches Land. Hier beginnt eine der ganz wenigen Gegenden auf der Nordinsel (vielleicht sogar von ganz Neuseeland), wo man KEINE Berge am Horizont sieht. Ziemlich ungewohnt, denn eigentlich wird der Blick nahezu immer von Bergen gebremst.
In der ziemlich gesichtslosen Stadt Palmerston North gibt es einen kurzen Tankstopp, dann geht’s weiter bis Whanganui. Hier hatten wir auf den Raddampfer “Waimarie” gehofft, aber das Schiff war nirgendwo zu sehen. Stattdessen gab es a walk in the Park und das Wiedersehen mit der tollen Skulptur “Bearing” von David McCracken.
Die glänzende Edelstahlkugel zeigt den Lauf des Whanganui River und seiner Nebenflüsse und ist definitiv ein Hingucker! Noch ein Stück die Küste entlang, dann biegt die Straße nach rechts ab und umrundet in einem weiten Bogen den Mount Taranaki. Und da ist er …
Mal wieder sieht man nur ein bisschen was vom Fuß, die obere Hälfte ist in Wolken gehüllt. Aber noch geben wir nicht auf, vielleicht ändert sich das ja noch! Wir passieren Stratford, die Namensschwester von Shakespeares Heimatstadt. Allerdings weitaus weniger malerisch als ihr britisches Pendant – da ändert auch der fachwerkverzierte Uhrturm nicht viel.
Hier biegt man ab auf den legendären “Forgotten World Highway”, den wir übermorgen auf dem Weg nach Taupo fahren wollen. Die Strecke ist nicht nur unglaublich schön, sie führt auch durch Whangamōmona, einem winzigen Örtchen, aber eine selbst ernannte Republik, die seit 1989 existiert und sogar eigene Pässe ausgibt! 2016 hab ich mir dort einen geholt, nun muss ich doch mal nachschauen, wie es meiner zweiten Heimat geht!
Heute geht’s aber zu unserer Heimat für die nächsten 2 Nächte, ins One Burgess Hill.
Die Anlage ist ein echtes kleines Paradies – eingebettet in einen riesigen Park, ein kleines Konferenzzentrum und 15 wunderschöne Apartments, alle mit Blick ins Grüne. Und dazu ist das Ganze auch noch unglaublich preiswert!
Alles auf den nachfolgenden Fotos gehört zur Hotelanlage bzw. zum direkt angrenzenden Park!
Vor unserem Zimmer haben wir eine kleine Terrasse, aber wir könnten auch direkt am Rand der Schlucht ein Picknick machen.
Weil wir den Mount Taranaki noch immer nicht aufgegeben haben, versuchen wir es gleich auf zwei Arten. Zum einen vom legendären Aussichtsspot “Kuito” an der Kent Road. Hier scheint die Straße, wenn man genau den richtigen Fleck erwischt, geradewegs zum Gipfel des Vulkans zu führen. Für uns führt die Straße aber lediglich in dichten Nebel, man sieht rein GAR NICHTS!
Also Plan B, die Ta Rewa Rewa Bridge. Die ist schon alleine wegen ihrer Schönheit einen Besuch wert, aber sie ist auch so angelegt, dass sie den perfekten Rahmen für den Taranaki abgibt! Und das würde dann so aussehen:
Tatsächlich sah es heute jedoch so aus (das obige Bild ist ein Plakat des Tourismusbüros):
Ringsum war der Himmel blau, aber genau am Berg stauten sich die Wolken!!!! Egal, Brücke und Park sind auch so sehr schön!
Man kann hier ausgedehnte Spaziergänge machen oder lange Radtouren – wir begnügen uns mit einem Spaziergang.
Noch ein Sprung zum Supermarkt – heute soll es mal wieder Hausmannskost geben. Zwei saftige Steaks mit Pellkartoffeln und Salat – so was von lecker! Das Fleisch hierzulande ist einfach toll, die Rinder sind ganzjährig auf der Weise und fressen ausschließlich Gras – das schmeckt man wirklich!
Angesichts des sonnigen Tages können wir der Wetter App kaum glauben, die für morgen anhaltenden Regen prophezeit – aber schon das Abendrot hätte uns warnen müssen!
Und tatsächlich – am nächsten Tag regnet es. Und nicht nur das – es stürmt, es gießt, es schüttet! Unaufhörlich prasselt das Wasser an unsere Terassentüren, ohne nennenswerte Pausen!
In einer der wenigen kurzen Pausen bringen wir schon mal einen Teil unserer Habe ins Auto, denn morgen früh soll es noch schlimmer sein. Außerdem noch eine Fahrt zum Supermarkt, denn bei dem Wetter kochen wir auch heute lieber selbst, statt ein Lokal zu suchen.
Ansonsten verbringen wir den Tag im glücklicherweise sehr komfortablen Zimmer. Und überlegen, ob es angesichts derart miserabler Wetteraussichten für die nächsten Tage Sinn macht, an unserer ursprünglichen Planung festzuhalten.
Es sollte morgen für 2 Tage nach Taupo, anschließend weiter 2 Tage nach Rotorua und nochmal zwei Tage an die Küste, nach Whakatane, gehen, bevor wir für 4 Tage zur Coromandel wollen. Aber für all diese Ziele ist nichts als Dauerregen angesagt …
Für uns ist das zwar ärgerlich, für die Menschen, die hier wohnen, jedoch eine echte Katastrophe. Denn es regnet ja nicht erst seit heute, sondern die halbe Nordinsel versinkt seit Wochen im Regen. Es gibt überall Erdrutsche, Häuser wurden zerstört, Ernten vernichtet, Straßen sind gesperrt.
Wir arbeiten deshalb schon mal heftig an einer Alternative.
Die Strecke von Masterton bis New Plymouth:
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