15. Februar – Nicht wirklich einfach : Von Auckland nach Phuket

Diese Nacht war kurz!!!! SEEEEEEHR KURZ!!!

Bis wir endlich im Bett waren (ihr erinnert euch – um 01:05 kam die Nachricht von Singapore Airlines, dass wir statt in der kommenden Nacht um 01:20 schon heute morgen um 8:00 fliegen sollten!) war es schon fast 2 Uhr.

Und weil wir angesichts der komplizierten Umstände rechtzeitig am Flughafen sein wollten, hatten wir den Wecker auf 5 Uhr gestellt. Und Uber auf 6 Uhr.

Zum Flughafen fuhr man ca. 20 Minuten. Das war bis zum Abflug nicht wirklich üppig, aber wir rechneten um diese Zeit nicht mit Staus auf der Straße. Knapp drei Stunden Schlaf waren allerdings auch nicht sonderlich üppig. Wir wankten unter die Dusche, Frühstück fiel aus (wir hatten ja nichts mehr in unseren Vorräten), wir hofften auf ein Frühstück in der Lounge oder spätestens im Flieger.

Kurz vor 6 standen wir vor dem Hotel – aber weit und breit kein Uber Fahrzeug. Es wurde immer später und wir wurden langsam panisch. Bei Uber gab es momentan kein verfügbares Fahrzeug, unsere Reservierung war über Nacht offenbar storniert worden.

Hektisch suchte ich nach Alternativen, nach einem Taxi. Das klappte schließlich tatsächlich und wenige Minuten später fuhr ein netter älterer Herr an den Straßenrand, der eine wunderbare Gelassenheit und Zuversicht ausströmte! „Don’t worry, everything will be just fine!“ versicherte er – und meinte, unser Flug würde nie und nimmer pünktlich abheben, nach all dem Chaos. Also entspannten wir uns ebenfalls.

Im Flughafen war alles irgendwie auf Standby – wenig los, der Check-in verlief schnell, Security minimal. Schon kurz nach 7 saßen wir in der Lounge. Draußen sah es zwar noch nicht nach einem schönen Sommertag aus, es war recht wolkig – aber der Wind war weitgehend weg und auch der Regen hatte sich davon gemacht.


In der Lounge war es nicht sonderlich voll, wir konnten uns nette Plätze direkt am Fenster aussuchen.

Hier gab es Kaffee und ein üppiges Frühstück … theoretisch.
Praktisch fiel es weitestgehend flach. Denn wir konnten hier leider nicht einfach nur sitzen und genießen – wir brauchten noch einen Flug nach Phuket! Dort wollten wir die letzten 5 Tage dieser Reise in einem (hoffentlich!) paradiesischen Ambiente verbringen. Aber dazu mussten wir erst mal hinkommen! Und nicht nur das – den Mietwagen hätten wir eigentlich auch schon heute Nachmitttag übernehmen müssen, das ging jetzt garantiert nicht mehr.

Singapore Airlines hatte unseren Anschlussflug Singapur-Bangkok auf 17:10 umgebucht, wir würden also erst kurz vor 20 Uhr in Bangkok ankommen. Dort müssten wir durch die Immigration, unser Gepäck abholen und neu einchecken. D.h., wir könnten frühesten ab 22 Uhr weiter fliegen …

Dennoch suchte ich nach einem Flug. Wenn irgendjemand noch die Illusion hat, Last-Minute Flüge seien besonders billig – hier ist der Gegenbeweis! Mehr als 200€ pro Person sollte der kurze Hüpfer von Bangkok nach Phuket in der Nacht kosten – da musste eine Alternative her! Denn erschwerend kam hinzu, dass wir unseren gebuchten Mietwagen nur bis allerspätestens 20:00 abholen konnten. Würden wir später ankommen, müssten wir mit dem Taxi ins Hotel und am nächsten Tag zurück zum Flughafen, um den Mietwagen abzuholen.

Das war irgendwie „too much …“ Die einzige – und auch nicht billigere – Alternative war, von Singapur aus direkt nach Phuket zu fliegen. Der Flug mit Scoot war mit rund 250€ pro Person zwar auch extrem teuer, aber wir hatten keine nennenswerte Alternative. Also wurde statt Frühstück ein Flug gebucht, die Mietwagenfirma informiert, dass wir deutlich später ankommen würden, als geplant, und auch das Hotel bekam noch eine Mail, dass wir jetzt doch heute noch ankommen würden – allerdings ziemlich spät am Abend.

Letztlich hatte ich nicht viel mehr als einen Kaffee und einen Saft im Magen, als der Aufruf zum Boarding kam. Aber sicherlich würde es an Bord demnächst ein üppiges Frühstück geben und später noch ein richtig gutes Mittagessen!!! Wir marschierten also hoffnungsvoll Richtung Gate.

Zwar stand auf der Tafel bereits „Gate Closing“ – als wir aber in die Nähe des Gates kamen, war da keinerlei Aufbruchstimmung zu verspüren. Auch als es schon deutlich nach 8 Uhr war, rührte sich nichts.

Irgendwann fragte ich mal nach – und wenig überraschend hieß es, man warte noch auf einige Passagiere, die die Flugplanänderung wohl erst sehr spät mitbekommen hatten. Letztlich war es schon nach 9 Uhr, als wir endlich an Bord gingen. Singapore Airlines ist berühmt für seinen Service und für seine unglaublich komfortablen und großzügigen Sitze in der Businessclass.

Letzteres stimmte – die Sitze sind wirklich grandios – fast wie Sofas, mit unglaublich viel Platz!


Was allerdings den Service angeht – da gab es heute sicherlich den absoluten Tiefpunkt in der Geschichte der Airline! Denn kaum waren wir an Bord, gab es eine Durchsage – es werde auf dem mehr als 10-stündigen Flug heute leider KEINERLEI!!!! Verpflegung geben! Weder in der Economy noch in der Businessclass werde es etwas zu essen geben – lediglich Müsliriegel und Nüsse seien an Bord. Der Grund: Wegen des Cyclons  seien die Catering Firmen nicht in der Lage gewesen, Verpflegung zu liefern.

Man konnte die Empörung der Passagiere absolut nachvollziehen – alle waren völlig zu Recht mehr als sauer! Nicht, weil es auf dem Flug nichts zu essen gab, das konnte man ja noch einigermaßen nachvollziehen. Die Wut richtete sich gegen die Informationspolitik – hätte man das kommuniziert, bevor wir an Bord gingen, hätte man sich im Flughafen was zu essen besorgen können oder sich zumindest ein gutes Frühstück gegönnt!

Denn ALLE auf diesem Flug waren ursprünglich gestrandet gewesen, hatten sehr kurzfristig die Umbuchung erhalten und eine sehr kurze Nacht hinter sich.

Aber es half nichts – da mussten wir einfach durch … Immerhin brachte der unglaublich nette Flugbegleiter kurz nach dem Start schon ein Schälchen mit Nüssen und mehrere Müsliriegel und versicherte, dass es keinerlei Einschränkungen beim Champagner geben würde! Nun ja – man kann sich so einen Flug ja auch schön trinken ….

Obwohl es ein Tagflug war, wurden die Fensterblenden überall herunter gelassen und die Beleuchtung ausgeschaltet. Offenbar hoffte man, dass die übermüdeten Passgiere den Flug weitestgehend verschlafen würden…

Bei mir klappte das nicht so gut. Während Dieter, nachdem die Stewardess seinen Sitz in ein komfortables Bett verwandelt hatte, schnell im Reich der Träume war, zappte ich mich durch das Filmangebot und blieb bei einer Serie mit Julia Roberts hängen. Regelmäßig mit Nüssen, Müsliriegeln und Champagner versorgt sah ich gleich 3 Filme hintereinander, döste zwischendurch ein bisschen – und dann waren wir auch schon fast in Singapur! 

Hier mussten wir durch die Immigration – vorab musste man dafür eine App installieren und ein Formular herunterladen, beides hatten wir schon vor ein paar Tagen erledigt, so dass wir flott durch kamen. Unsere Koffer kamen ebenfalls recht schnell, damit konnten wir gleich zum Scoot Schalter gehen, um einzuchecken.

Leider gibt es so was wie Schalter zunehmend weniger – bei Scoot muss man mit einem Automaten vorlieb nehmen. Der Ausdruck der Bordkarte war kein Problem, aber beim Label für das Gepäck streikte das Ding! Schließlich kam eine Assistentin, die nach einem kurzen Blick feststellte „You didn‘ book any baggage!“ Was?????? Bei dem horrenden Preis war kein Gepäck dabei???? Offenbar hatte ich das in der Buchungshektik total übersehen …

Jetzt war guter Rat teuer – teuer, im wahrsten Sinn des Wortes!!!! Denn natürlich kann man auch noch nachträglich Gepäck dazu buchen – allerdings nur bis 3 Stunden vor Abflug! Und die waren bereits verstrichen, so dass nur noch der Weg zum Gepäckschalter blieb, wo wir für unser beiden Koffer nun  wucherhafte 90€ Gebühren bezahlen mussten!!!!! Zähneknirschend zückte ich die Kreditkarte, damit gab es zwei Gepäcketiketten und die Koffer entschwanden auf dem Förderband …

Und wir machten uns auf die Suche nach etwas Essbarem – denn der Hunger war inzwischen wirklich groß geworden! Seit mehr als 24 Stunden hatten wir außer ein paar Nüssen und Müsliriegeln nichts in den Magen bekommen. Beim Ausstieg hatte man uns Gutscheine ausgehändigt, die man bei einigen Lokalen im Flughafen gegen Mahlzeiten einlösen konnte – aber egal, wo wir nachfragten, niemand wollte sie haben.

Letztendlich war es uns egal – es gab Hamburger und Pommes, danach noch irgendwo einen Kaffee und Kuchen, danach waren wir bereit für die nächste Runde. Die verlief ganz unspektakulär, pünktlicher Start, pünktliche Landung, nicht ganz einfache Suche nach dem Mietwagenschalter, aber irgendwie schafften wir es dann doch noch, die zuständige Dame aufzutreiben.

In bereits tiefster Dunkelheit mussten wir jetzt noch fast eine Stunde bis Kata fahren – eine echte Herausforderung für Dieter, denn der Verkehr war mörderisch und er hatte ja auch nicht wirklich viel geschlafen! Aber er brachte uns sicher nach Kata und in den Hof von Mom Tri’s Villa Royale!

Und damit waren wir angekommen, angekommen in einem Paradies, von dem ich schon jahrelang geträumt hatte! Ein kleines Resort, hoch oben auf den Klippen über dem Kata Noi Strand. Mit nur wenigen Zimmern, alle riesengroß und toll ausgestattet.

Zwar sahen wir in der Dunkelheit nicht viel von dem Resort – waren aber auf Anhieb begeistert! Und trotz Dunkelheit fanden wir auch die Bar auf Anhieb – und dort gab es noch ein Bier mit wunderbarem Blick über das nachtschwarze Meer.

2 Kommentare zu “15. Februar – Nicht wirklich einfach : Von Auckland nach Phuket

  1. Danke Conny – wir waren auch mehr als froh, dass wir am Ende blaues Meer, weißen Sand und tolles Essen genießen konnten!

  2. Wunderbar dass eure abenteuerliche Reise einen so schönen Abschluss gefunden hat

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