23. Juni – Der Hitze entfliehen : Nach Norden!

Wir sind wieder unterwegs – und  angesichts der Temperaturen in Deutschland zu einem (vermutlich) deutlich kühleren Ziel !

Während andere im Sommer in den Süden reisen, um sich an sonnigen Stränden zu aalen, zieht es uns eher in nördliche Gegenden.

Und seit die Sommer immer heißer werden, genießen wir ein paar Wochen Abkühlung wirklich sehr! Da sind dann „4 seasons in one day“ nicht lästig, sondern willkommen!

Aufbruch war am 23. Juni, nach einem schwül-heißen Vortag mit schweren Gewittern. Unser Reisetag war zum Glück nicht zu heiß. Über zunächst eher leere Straßen fuhren wir Richtung Belgien, nach Brügge. Am Folgetag sollte es dann von Rotterdam aus nach Kingston upon Hull (kurz „Hull“) gehen und von da aus 4 Wochen durch Schottland.

Es war Freitag, Ferienbeginn in NRW und bei Brüssel landeten wir in einem fast endlosen Stau. Der Versuch, dem auszuweichen, endete mit einem ähnlich langen Stau in der Stadt – immerhin lernten wir auf diese Weise Brüssel ein bisschen kennen!

Es war schon später Nachmittag, als wir endlich in Brügge ankamen – und es war Liebe auf den ersten Blick! Unsere hübsche Unterkunft am malerischen Walplein, einem der schönsten Plätze der Stadt, trug dazu auch bei! Dass es einen günstigen Parkplatz direkt um die Ecke gab, war ein weiterer Bonus. Einchecken gab es nicht – zwei Codes – einen für die Haus-, der zweite für die Zimmertür – hatten wir per Mail bekommen, damit kamen wir problemlos ins Haus und ins Zimmer. Vor unserem Fenster fuhren ständig Kutschen vorbei, unter alten Bäumen war ein Biergarten neben dem anderen – richtig toll!

Aber vor dem Essen kam wenigstens noch ein bisschen Sightseeing, und dazu mussten wir nicht weit gehen. Um die Ecke und über eine kleine Brücke – und schon klebten wir am Geländer und bestaunten die unzähligen knallvollen Boote, die Touristen durch die Kanäle schippern – natürlich umweltfreundlich mit Elektrobooten!

Eigentlich wollten auch wir so eine Bootsfahrt machen, verschoben das aber erst mal auf den nächsten Tagen und erkundeten die Umgebung zu Fuß. Durch eine Kunstgalerie kamen wir zur Liebfrauenkirche.


Eindrucksvolle Kirchen, enge Passagen, malerische Gässchen, idyllische Parks, wundervolle Architektur, kulinarische Verführungen auf Schritt und Tritt.

Da ich mir ohnehin nicht merken konnte, wo wir gerade konkret waren, gibt es hier einfach mal ein Bilder-Potpourri!

Der Tag fand einen wunderbaren Abschluss im Biergarten direkt vor unserem Haus – bei sehr gutem, aber nicht gerade billigem Essen.

Die Preise in Belgien (oder zumindest in Brügge) stehen denen in Norwegen kaum nach! Da aber sowohl das Benzin als auch das Parken relativ günstig sind, gleicht sich das dann letztlich irgendwie wieder aus.

Der heutige kleine Stadtrundgang:

Am folgenden Tag wollten wir eigentlich gemütlich in einem der unzähligen Cafés frühstücken – offenbar hatten aber viele andere – darunter auch etliche Schulklassen! – die selbe Idee, es war überall brechend voll!

In einer zauberhaften Patisserie um die Ecke holten wir uns schließlich ein paar sehr leckere süße Teilchen, Kaffee und Tee gab’s auf dem Zimmer, danach waren wir fit für weitere Stadterkundungen.

Das Auschecken verlief ähnlich unkompliziert wie das Einchecken – Auto vors Haus gefahren, alles eingeladen, Tür zugezogen, fertig. Weil der Tag heiß werden sollte, wollten wir das Auto die nächsten Stunden lieber in einer Tiefgarage parken, das klappte auch prima, ganz in der Nähe des Grote Markt.

Von hier aus ließen wir uns treiben – vorbei am Fischmarkt, wo gerade noch die allerletzten Fische verkauft wurden (und ich feststellte, dass der Akku nicht in der Kamera war, sondern noch in der Tasche im Auto – also zurück …), rüber zum Kanal. Und spätestens da wurde uns klar – das mit dem Boot geht leider GAR NICHT!!! Zumindest nicht, wenn man keine Lust hatte, sich in endlose Schlangen einzureihen und bis zu einer Stunde Wartezeit in kauf zu nehmen.

Da standen sie – gefühlt um die tausend Touristen, in der prallen Sonne, wartend auf ein Boot. Noch niemals hatten wir derartige Menschenmassen in einer Stadt erlebt, es war wirklich unglaublich!!!


(Vorbuchen geht hier leider absolut nicht – es sei denn, man ist mit einer Gruppe von mindestens 20 Personen unterwegs).

Stattdessen also ein Bummel am Kanal entlang, wo ein Flohmarkt stattfand und man die Boote im Minutentakt vorbeiziehen sehen konnte.

Auch an anderen Einstiegspunkten standen hunderte von Wartenden!




Durch malerische Straßen ging es Richtung Markt, wir bestaunten die wunderschönen bunten Häuser am Platz und in den umliegenden Gassen.


Auch nette Dinge wie eine Tiefgarage für Fahrräder und eine interessant dekorierte Vespa wurden gewürdigt!


Und immer wieder lauschige Plätze – allesamt gesäumt von Restaurants, Cafés und Pubs. Hungern muss hier wirklich keiner!

Schließlich der eindrucksvolle Grote Markt mit seinen bunten Häusern an einer und dem Provincialpalast und dem Historium an der anderen sowie dem mittelalterlichen Glockenturm “Belfort” an der dritten Seite.

Noch um die Ecke, zum Rathaus, wo gerade eine Hochzeit stattfand. Rechts daneben De Burg, ein imposantes mittelalterliches Gebäude, links das historische Gerichtsgebäude Brugse Vrije.

An der Fassade eindrucksvolle Gesichter!

Schließlich schlenderten wir zurück zum Fischmarkt, und bogen dort links ab zum Kanal. Hier war es schlagartig nahezu menschenleer – nur ein Hochzeitspaar auf Fototour war zu sehen.

Idylle pur – und das an einem derart schönen Sommertag!




Wir vollendeten unsere Runde mit einem Besuch des Königin Astrid Parks, eine kleine grüne Oase mitten in der Stadt.

Hier der Streifzug von heute:

Dann sagten wir Brügge Adieu und machen uns auf Richtung Niederlande. Nicht allerdings, ohne vorher nochmal das Auto voll zu tanken. Denn in Belgien ist das Benzin ganz erheblich günstiger als in den Niederlanden!

Unsere Route führt uns durch den äußersten Westen der Niederlande. Zunächst durch den 6.600m langen Westerscheldetunnel, dann über unzählige Dämme, die diverse Inseln miteinander verbinden. Wir kommen durch kleine Seebäder, wo fast kein Durchkommen ist, denn die Straßen sind schmal und die Radfahrer genießen absolute Priorität! Und heute scheinen alle Niederländer genau hier herum zu radeln!

Der Versuch, irgendwo einen Kaffee und Kuchen zu bekommen, scheitert an den nicht vorhandenen Parkplätzen. Da, wo es welche gibt, finden wir 0,10€/Minute schon etwas happig und entscheiden uns, einfach weiter zu fahren.

Es ist erst 17:30, als wir an der Fähre ankommen – ablegen sollte sie erst um 20:30. Erstaunlicherweise gibt es hier nicht die sonst üblichen endlosen Autoschlangen und dann ein kompliziertes Boarding – nein, hier kommt man an, holt sich seine Bordkarte und fährt dann sofort an Bord. Wir waren auch keineswegs die ersten – obwohl es noch 3 Stunden bis zur Abfahrt waren, war die Fähre schon fast voll.

Unsere Kabine kann sich sehen lassen, auch ansonsten scheint das Schiff zumindest innen noch nicht lange renoviert worden zu sein.


Das konnte man vom Sonnendeck weniger behaupten. Viel zu wenig Sitzplätze, die noch dazu alle am Boden festgeschraubt waren. Das war bei DFDS deutlich besser und großzügiger! Auch dass es auf dem Schiff kein WLan gibt, ist eigentlich nicht mehr zeitgemäß!

Bis wir richtig eingerichtet waren, war es schon fast 18:30, wir wollten mal schauen, wo es was zu essen gab, bevor wir raus an Deck gingen. Tja – zu essen gibt es reichlich, aber Tische keine mehr bzw. erst wieder gegen 21 Uhr … Falls wir allerdings sofort essen wollten, könnten wir einen Tisch haben!

Und weil das Frühstück eher mager gewesen war und es dazwischen auch nichts gegeben hatte, nahmen wir das Angebot begeistert an und wurden mit einem wirklich sehr guten Essen und unglaublich freundlichem Service belohnt.

Nach dem Essen staunten wir nicht schlecht – als wir wieder auf’s Sonnendeck kamen, hatte das Schiff gerade abgelegt! Fast eine Stunde früher, als fahrplanmäßig geplant!

Offenbar waren alle gebuchten Passagiere an Bord und der Kapitän wollte los! Uns war es egal, wir sahen Holland in der Ferne entschwinden, gönnten uns noch einen Schlummertrunk in einer der vielen Bars und zogen uns relativ früh in die Kabine zurück. Denn morgen würde es wieder eine längere Fahrstrecke geben!

2 Kommentare zu “23. Juni – Der Hitze entfliehen : Nach Norden!

  1. Wie immer toll geschrieben und super Bilder. Ich wünsche euch eine wunderschöne Reise mit vielen Erlebnissen. Gern werde ich eure Reise auch weiterhin begleiten.

  2. Wunderschöner Urlaubsauftakt – Brügge ist ja zum Verlieben (wenn da nicht die vielen Menschen wären… ;-))
    Ich wünsche euch, daß es genauso schön weitergeht auf eurer Reise nach Schottland!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

%d Bloggern gefällt das: