Während nahezu das gesamte Königreich sommerlich ist, hat sich an der Nordküste Schottlands ein atlantisches Tief breit gemacht und schaufelt fast unaufhörlich gigantische Regenmassen herbei.
Hinzu kommt ein heftiger kalter Wind. Die 10 Grad, die wir heute morgen hatten, fühlten sich deshalb noch deutlich kälter an!
Bevor wir Wick verlassen, ein kurzer Stopp bei Tesco. Hier erstehe ich eine Flasche des sehr aromatischen Old Pulteney Whiskys, die Distillerie hier in Wick ist die nördlichste Destillerie Schottlands.
Anschließend geht es fast ohne Sicht zum Duncansby Head. Aussteigen ist wegen des heftigen Regens und noch heftigerem Wind allerdings leider unmöglich. Gleiches Spiel wenige Minuten später in John o’ Groats.
Das Boot zu den Orkney Inseln dümpelt heftig schwankend am Pier, Fahrgäste scheint es allerdings heute keine zu geben. Auch wir sind froh, dass wir unseren Plan, einen Abstecher zu den Orkneys zu machen, nicht umgesetzt haben!
Nur schemenhaft und verschwommen ist Orkney in der Ferne zu erkennen. Ein Stück weiter, am Dunnet Head, lässt der Regen mal kurz nach und wir können zumindest eine ganz kurze Stippvisite wagen.
Am kleinen Naturhafen von Portskerra gibt es sogar so was wie erste Lichtblicke!
Der Küstenpfad führt hier zum Drownings Memorial, einer Gedenkstätte für ertrunkene Seeleute. Davon gibt es hier oben leider eine ganze Menge.
Lange dauert die Atempause allerdings nicht, schon wenig später kommt der Regen mit neuer Kraft zurück und wir bedauern die Radler, die gegen Nässe, Kälte und Wind kämpfen.
So geht es weiter … Kleine Wunder mit plötzlicher Sonne (oder zumindest Aufhellung) …
In Tongue legen wir in einem nahezu ausgestorbenen Hotel eine Kaffeepause ein, dann geht’s weiter zum Loch Eriboll, das tief ins Land einschneidet und umrundet werden muss.
Zwar ist das Wetter immer noch nicht berauschend, aber irgendwie haben Wolken und Nebel hier in den nördlichen Highlands auch eine ganze eigene Magie.
Wir kommen an einigen hübschen kleinen Sandstränden vorbei – wenn das Wetter hier oben etwas stabiler und vor allem wärmer wäre, wäre Schottland eine tolle Badedestination!
Allmählich nähern wir uns dem Ende der heutigen Fahrt. In Balnakeil noch ein kurzer Abstecher hinter zum Strand.
Bei Sonne ist es hier traumhaft!
Das letzte Stück zwischen Balnakeil und Kinlochbervie zählt zum Schönsten, was die North West Highlands zu bieten haben – markante Berge, kleine Bäche, tief ins Land einschneidende Inlets, deren Sand bei Ebbe ein tolles Farbenspiel abgibt.
Dann haben wir es geschafft. Kurz nach 17 Uhr fahren wir auf den Hof der “Old School”, einer zu einem kleinen Hotel umfunktionierten ehemaligen Dorfschule. Unser Zimmer ist geräumig und hell, direkt daneben rauscht ein Bach.
Abendessen gibt es später im (einzigen) Klassenzimmer der früheren Dorfschule!
Die heutige Regenroute:
Regen im Urlaub wünscht sich natürlich niemand, dennoch sind dir sehr stimmungsvolle Bilder gelungen. Die tief hängenden düsteren Wolkengebirge über der wunderschönen Landschaft sehen toll aus!
Ich drücke aber die Daumen, daß die Regenfront nun ein Einsehen hat und sich woanders hin verzieht…