11. Juli – Ein bisschen ist besser als nix! : Von Mull nach Oban

Frühstückstischnachbar Sam hatte seine Bergtour gestern halbwegs trocken überstanden, allerdings gab es wenig zu sehen für ihn: Der Gipfel des Ben More war in dichte Wolken gehüllt.

Sowohl Sam als auch wir verließen Mull heute, mit der selben Fähre um 13:35. Wir hatten alle gehofft, noch einen schönen Vormittag mit einer gemütlichen Küstenfahrt verbringen zu können, allerdings waren die Aussichten dafür am Morgen reichlich trüb.

Mittlerweile waren wir jedoch schon froh, wenn man das Auto beladen konnte, ohne total nass zu werden. So ein bisschen sah es ja sogar aus, als würde der Tag noch einigermaßen manierlich werden. Der Blick von unserer Straße über den weiträumigen Naturhafen von Tobermory zeigte immerhin eine leicht aufgelockerte Bewölkung. Oder zumindest konnte man sich das mit einem bisschen guten Willen einreden …

Bevor es an die Westküste ging, nahmen wir nochmal die steile Straße runter ins Dorf. Zum einen, weil man sich von der malerischen bunten Häuserkulisse Tobermorys wirklich nur sehr schwer trennt, zum anderen, weil ich noch eine Flasche Whisky aus der örtlichen Destillerie kaufen wollte.

Nach den letzten sehnsuchtsvollen Blicken und mit einer Flasche Tobermory Whisky im Gepäck fuhren wir dann doch los. Die Straße führte zunächst durch hügeliges und bewaldetes Gelände, vorbei an kleinen Seen, quer über den nördlichen Teil der Insel.



Am Meer angelangt, schlängelt sich die enge Straße immer parallel zur Küste. Die Szenerie ist unglaublich malerisch, die Wiesen saftig grün, das Wasser glitzerte selbst an diesem reichlich trüben Tag. 


Während es auf unserer Strecke weitgehend trocken blieb, konnte man in der Ferne immer wieder heftige Schauer erkennen.


Schließlich kamen wir zum kleinen Abzweig, der zur Fähre nach Ulva führt.
Ulva ist weitgehend unbewohnt, es gibt lediglich einen Campingplatz, ein kleines B&B und ein Pub. Eine winzige Fähre verbindet Mull mit Ulva, um sie herbeizurufen, muss man einen Schieber, der ein rotes Quadrat verdeckt, beiseite schieben – dann kommt die Fähre angetuckert.

Das größere Boot unten im Bild ist allerdings nicht die Fähre, sondern ein Ausflugsschiff. Mit diesem hatten wir 2009 unseren ersten Ausflug zu den Treshnish Isles gemacht. Eben stiegen auch heute wieder Passagiere ein, die nach Lunga wollten.

Wir mussten heute aber in die andere Richtung und auf ein anderes Boot, deshalb ging nun zügig wieder nach Osten.

An der Fähre hieß es erstmal, eine Weile warten, denn da lag noch eine andere. Aber als die weg war, ging es flott.

Zunächst blieben wir eine Weile oben an Deck, wo wir auch Tischnachbar Sam wieder trafen, aber der Wind trieb uns dann doch ins Innere. Erst kurz vor Oban wagten wir uns wieder raus, als wir uns der Hafeneinfahrt näherten.

Unsere heutige Unterkunft war nichts, worüber man viele Worte verlieren muss – Fairhaven B&B ist sauber, zweckmäßig und liegt verkehrsgünstig, d.h. fußläufig zum Hafen und damit zur Innenstadt. Allerdings haben wir fast weltweit noch nie eine dermaßen spartanische Einrichtung erlebt, wo alles auf das absolute Mindestmaß reduziert wurde.

Uns war das erstmal egal, wir schlenderten zunächst mal zum Hafen. Eigentlich hatten wir davon geträumt, im legendären Seafood Shack in der Abendsonne Lobster und andere Leckereien zu essen.

Angesichts des sehr unsicheren Wetters hatte ich aber doch lieber einen Tisch im dahinter liegenden Waterfront Fishouse reserviert. Muss aber zugeben, dass die Köstlichkeiten des kleinen Shacks wirklich enorm verlockend waren!

Unser späteres Abendessen war allerdings auch nicht schlecht.

Und dank eines Fensterplatzes konnten wir erleben, wie die Sonne mehr und mehr hervor kam und Hafen und Stadt quasi vergoldete.


Deshalb gab es nach dem Essen unten am Hafen an einem der kleinen Freilufttischchen des Corryvreckan (Wetherspoon) noch einen Gin Tonic in der Abendsonne und damit einen guten Abschluss des heutigen Tages.

Unsere heutige Fahrt:

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