Es ist nicht zu fassen!
Da waren wir bei schönstem Sommerwetter ins Bett gegangen – und beim Aufwachen regnete es schon wieder!!!! Und es war deutlich kühler geworden!
Dieses Jahr scheinen unsere Reisen wettertechnisch nicht unter einem guten Stern zu stehen – Regen und Sturm in Neuseeland und jetzt quasi eine Neuauflage in Schottland!
Frühstück gab es heute auf dem Zimmer – eine etwas gewöhnungsbedürftige Variante! Vor der Tür ein Tablett, Rührei war in ein Brötchen gelegt, ansonsten gab es Saft, Müsli/Cornflakes und Milch. Kaffee mussten wir uns selbst machen … Kurz überlegten wir, ob wir uns nicht im Deli nebenan was Leckeres holen sollten, aber letztlich siegte die Faulheit, und satt wurden wir auch so.
Auschecken gab es nicht, niemand ließ sich blicken, also ließen wir weisungsgemäß den Schlüssel in der Tür stecken und machten uns in einer kurzen Regenpause davon. Die Fähre war für 10:05 gebucht, die Strecke kannten wir ja von gestern und rechneten mit ca. 20 Minuten Fahrzeit.
Wer allerdings sowas vor sich hat, kann durchaus mit einer deutlichen Verzögerung rechnen! Hier wurden die Büsche am Wegesrand gemäht …
Trotzdem erreichten wir die Fähre pünktlich. 30 Minuten dauert die Überfahrt zur Insel Arran und das Wetter wurde kontinuierlich schlechter. Schwarze Wolken über der Insel, Regen …
Am Nachmittag wollten wir um 15:15 mit einer weiteren Fähre zurück auf’s Festland, also mussten knapp 5 Stunden gefüllt werden. Und das bei mittlerweile wirklich miesem Wetter! Als wir in Lochranza ankamen, tröpfelte es bereits.
Aber Burgen gehen immer, auch wenn’s nieselt. Lochranza Castle steht trutzig am Ufer – rein kann man nicht, aber man kann auch von außen unschwer erkennen, dass das hier kein Lustschloss war, sondern eher eine Anlage, um die Küste zu sichern. Seit dem 13. Jh steht die Burg hier – dafür ist sie noch recht gut in Schuss – zumindest verglichen mit manchen Betonbauten bei uns aus den 70er Jahren …
Als der Regen stärker wurde, flüchteten wir ins Auto und begannen eine Rundfahrt gegen den Uhrzeigersinn. Zwar war das Wetter heute nicht wirklich sommerlich, aber offenbar gibt es hier genug warme Tage (oder so wenig kalte), dass sich sogar Palmen wohlfühlen!
Außer einer eigentlich schönen Uferlandschaft gab es nicht sehr viel aufregendes zu sehen. Mal eine hübsche alte Steinbrücke, mal ein malerisch gelegenes Haus.
Am südlichsten Zipfel der Insel legten wir eine Pause ein, hofften auf ein Café oder was ähnliches, denn die Gegend gilt als Touristen Hochburg. Aber es gab hier absolut nichts, nur eine einsame Bank am Ufer.
Sogar die Public Toilets waren waren abgeschlossen … Also weiter, zum Brodick Castle, wo es hoffentlich Kaffee/Tee und was zwischen die Zähne geben würde. Glücklicherweise wird das Schloss vom National Trust verwaltet, so dass wir keinen Eintritt bezahlen mussten. Denn hier erwartete uns eine absolute Mega-Enttäuschung!!!! Nein, nicht der Garten, der war schön, und den wollten wir uns später noch in Ruhe ansehen.
Aber zuerst ging es zum Schloss. Und das sollte SO aussehen:
Okay, das mit der Sonne klappte heute leider nicht – aber wo war das Schloss????? Statt malerischer alter Steine mussten wir uns mit SOWAS! zufrieden geben!
Das gesamte Schloss war eingerüstet und komplett mit einer Schutzfolie verhüllt! Klar, Renovierungen müssen ab und zu sein – aber dass man damit ausgerechnet so lange gewartet hatte, bis die Pandemie nicht nur vorbei, sondern fast schon Geschichte ist und der Tourismus gerade wieder Fahrt aufnimmt…? Zwar durften wir ins Innere – da gab es aber leider weder allzuviel zu sehen, noch sah man viel – denn durch die Verhüllung herrschte in den meisten Räumen gerade mal Dämmerlicht.
Kaum waren wir wieder draußen und steuerten den Garten an, begann es, Bindfäden zu regnen. Wir trösteten uns deshalb mit Kaffee und Kuchen im hauseigenen Teashop, und ich checkte mal die App von CalMac, um zu sehen, ob unsere Fähre pünktlich sein würde. Und da gab es einen Schock – die von uns gebuchte Überfahrt um 15:15 gab es gar nicht mehr, stattdessen ein Hinweis, dass es Probleme mit einem Boot gebe und deshalb Ersatzfähren eingesetzt würden. Es wurde dringend empfohlen, frühzeitig da zu sein, weil sich die Abfahrten zeitlich verschieben würden.
Also nichts wie los zum Hafen von Brodick! Dort stauten sich die Autos bereits bis zurück auf die Straße, es ging nur im Millimetertempo vorwärts. Wir sahen eine Fähre ablegen, die aber wenig später wieder zurück kam, dann wieder ablegte und wieder zurück kam … Letztendlich stellte sich heraus, dass das die kaputte Fähre war, die ausfiel. Stattdessen wurde ein Boot einer anderen Reederei eingesetzt, die uns dann fast zur gebuchten Zeit rüber nach Ardrossan brachte.
Statt gemütlich über Küstenstraßen zu gondeln, fuhren wir im strömenden Regen zügig nach Ayr zu unserem dortigen Hotel. Das Western House liegt direkt neben der Pferderennbahn, Pferde sind deshalb DAS allgegenwärtige Thema dort!
Angesichts des wirklich miesen Wetters hatten wir keine Lust, in der Stadt nach einem Lokal zu suchen und ließen uns von der Rezeption einen Tisch im hauseigenen Restaurant reservieren. Eine gute Entscheidung, wie sich später herausstellte – das Essen war prima, das Bier kalt, der Wein gut und alles zudem absolut nicht teuer!
Und das Beste – weil wir nicht mehr fahren mussten, durfte es heute Abend auch noch ein Gläschen mehr sein!
Die heutige Fahrt:
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