19./20. Juli – Zurück auf den Kontinent : Von Yorkshire nach Rotterdam

Es ist fast zum Verrücktwerden – nicht zum ersten Mal zeigt sich unser letzter Tag im britischen Königreich von seiner besten Seite! Dabei hatten wir wegen des anhaltend schlechten Wetters sogar verkürzt und die letzten beiden Tage in Yorkshire storniert!

Stattdessen sollte es heute Abend in (Kingston-upon)Hull auf die Fähre nach Rotterdam gehen.
Aber noch hatten wir einen ganzen und offenbar recht schönen Tag vor uns!

Ein Blick aus dem Fenster – der Leeds and Liverpool Kanal lag in der Sonne!

Ein kurzer Morgenspaziergang nach dem üppigen Frühstück brachte uns zu einer kleinen Drehbrücke, die – wie fast immer hierzulande – mit Muskelkraft beweg werden muss.

Ein paar flauschige Schwanenküken waren noch nicht so richtig wach bzw. noch bei der Morgentoilette …

Dann ging’s raus auf’s Land, wo allerdings schon wieder dunkle Wolken drohten.

Yorkshire hat beeindruckende Landschaften, zwar nicht immer so lieblich, wie im Süden Englands, aber auf jeden Fall sehr schön!


Wir wollen noch in York einen Zwischenstopp einlegen – vorher gibt es aber noch einen Abstecher zu einer Schleuse. Nicht zu irgendeiner – sondern zum Bingley 5-Rise-Lock.

Zwar gibt es reichlich Schleusen entlang der Wasserwege im Königreich – diese hier, am Leeds and Liverpool Canal, ist jedoch zum einen die steilste im ganzen Land, die seit 1774 mit 5 Kammern eine Höhe von 98m überwindet. Sie hat zudem die höchsten Schleusentore und – fast ein Alleinstellungsmerkmal – einen hauptamtlichen Schleusenwärter, weil die hohen Tore für unerfahrene Skipper zu schwierig zu bedienen sind.


Wenn wir nicht weiter gemusst hätten, wäre eine Einkehr im Pub an der Schleuse sicher ganz nett gewesen! Das Essen sah jedenfalls ziemlich lecker aus!

Stattdessen ging es weiter in die Hauptstadt von Yorkshire, nach York. Mit reichlich Glück fanden wir rasch einen Parkplatz, direkt unterhalb der Burg bzw. dem, was davon heute noch übrig ist – dem Clifford’s Tower. Das trutzige Bauwerk macht keinen sonderlich einladenden Eindruck, diente in der Vergangenheit auch größtenteils als Gefängnis.

Deutlich freundlicher war es dann in den Shambles, dem Gassengewirr um den historischen Marktplatz. Dort geht es reichlich eng zu, und der Tourismus schien auch wieder ziemlich in Schwung gekommen zu sein – es war unglaublich voll!

Eigentlich wollten wir noch ein Stück auf der Stadtmauer entlang gehen – aber dort drängten sich dermaßen viele Touristengruppen mit ihren Führern, dass wir schon nach wenigen Metern aufgaben. Nur noch ein kurzer Blick auf’s Münster, dann traten wir den Rückzug an.

Auch von unten war es angesichts der Menschenmassen schwierig, einen Blick auf das Münster zu erhaschen.

Da zudem mal wieder der Regen einsetzte, flüchteten wir in ein nahegelegenes Café und versüßten uns den Abschied mit einem letzten Cream Tea.

Ein gemütlicher Spaziergang am River Ouse entlang (jetzt wieder in der Sonne!) brachte uns zurück zum Parkplatz.

Nun ging es aber zügig nach Osten, denn wir wollten rechtzeitig an Bord sein, um ggf. noch vor dem Auslaufen um 20 Uhr eine Chance auf einen Platz im Restaurant zu bekommen. Zum Glück hatten wir wirklich einen sehr reichlichen Zeitpuffer, als wir gegen 17 Uhr am Hafen eintrafen – denn beim Check-in gab es eine dicke Panne! Wir hatten die Fähre vor 2 Tagen auf einen früheren Termin umgebucht, hatten eine Umbuchungsbestätigung und auch alle anderen erforderlichen Unterlagen. Da die von uns gebuchte Kabinenkategorie nicht mehr frei war und wir in eine niedrigere wechseln mussten, gab es sogar noch Geld zurück.

Als wir nach fast einer Stunde Warterei in der Schlange endlich am Check-in Häuschen waren, wurde uns jedoch mitgeteilt, dass noch Gebühren offen seien und wir die vorne an der Rezeption zuerst bezahlen müssten. Alle Diskussionen halfen nichts, wir mussten mit dem Auto wieder zurück zum Hafengebäude, wo die Rezeption gerade schließen wollte. Nach längerem Hin und Her und reichlich Diskussion wurde der Fehler schließlich gefunden und uns eine Bescheinigung gegeben, mit der wir in die mittlerweile noch längere Schlange am Check-in  zurückkehren durften. Nach rund 2 Stunden Warterei und Nerverei waren wir endlich an Bord!

Die Kabine war zwar deutlich kleiner und enger als die auf der Hinfahrt, aber das war jetzt erst mal egal – wir waren hungrig! Unsere Taktik im Restaurant funktionierte auch dieses Mal wieder – da wir bereit waren, sofort jeden beliebigen Tisch zu nehmen, wurden wir rasch durchgewunken. bekamen sogar einen Tisch mit etwas Aussicht und ließen uns ziemlich erleichtert in die bequemen Sessel fallen.


Eine kleine Vorspeise, gefolgt von einem wieder sehr guten Essen  – dann ging’s rauf an Deck! Hier war nicht viel los, es war auch recht kühl, denn das Schiff war bereits unterwegs.



Immerhin konnten wir noch den Leuchtturm am Spurn in der Dämmerung sehen und damit endgültig Abschied von der Insel nehmen.

An der Deckbar gab’s noch ein Bier – und dann genossen wir einfach die Stimmung, während die Sonne nochmal ein bisschen aufdrehte, bevor sie verschwand …


Das war die heutige letzte Strecke mit dem Auto:

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