15. -17. Januar – Aller Anfang ….

… ist schwer.

Dieses Mal fällt es mir tatsächlich etwas schwer, in den Reise- und Blogschreib-Modus zu kommen. Die ersten Tage war ich irgendwie platt – offenbar braucht der Körper mit fortschreitendem Alter etwas länger, um sich von -6 auf +33 Grad umzustellen und eine weitgehend schlaflose Nacht zu verkraften. Hinzu kam (kommt) eine miserable Internetverbindung, das Hochladen von Bildern dauert ewig!

Deshalb geht es erst jetzt los mit dem Reisetagebuch.
Dabei fing es ziemlich gut an. Trotz überraschendem und heftigem Schneefall am Montag, 15. Januar, kamen wir über die geräumte Autobahn am späten Nachmittag flott nach Frankfurt. Der Flug ging zwar erst um 21:55, aber die Shuttle-Zeiten waren fix, und der spätere Termin schien uns etwas riskant.

Der Check-in ging flott, unsere Koffer wogen 14 und 18 kg! Nicht viel für mehr als 2 Monate Reisezeit. Bis zur Lounge zwischen den Gates C14 und 15 war es eine ziemlich lange Wanderung durch den Flughafen, da der Abflug aber von Gate C14 ging, mussten wir ohnehin dort hin.

Es gibt schlimmeres als ein paar Stündchen in einer komfortablen Lounge zu verbringen, bei einem Gläschen Sekt und ein paar Kleinigkeiten zu essen – trotzdem waren wir ganz froh, als es ans Boarding ging.

Der Flug war mit Discover Airlines, einer Lufthansa Tochter. Deshalb konnten wir unsere Meilen einsetzen und fast umsonst in der Businessclass fliegen. Der Flieger war eine ehemalige Edelweiss-Maschine, die in der Businessclass auf der einen Seite ausschließlich Einzelsitze hat. Davon hatten wir 2 ergattert und saßen in Reihe 1 und 2 hintereinander.

Platz gab es reichlich, auch Ablageflächen waren sehr üppig, so dass auch Fritzi einen bequemen Platz neben dem Champagner Glas fand. Das kühle Getränk gab es bereits vor dem Abflug.

Weil es schon so spät war, wollte ich nicht viel essen, begnügte mich mit Vorspeisen und Nachtisch. Beides war allerdings wirklich absolut super! Ein Vitello Tonnato aus butterzartem Kalbfleisch, begleitet von einem richtig guten Salat und knusprigem Knoblauchbaguette, gefolgt von einem saftig-schokoladigen Schokocrumble mit Beerenkompott.

Die Rotweinbegleitung und ein abschließender Cognac gaben die nötige Bettschwere. Allerdings war der Schlaf trotz ebener und sehr langer Liegefläche und kuscheliger Decke nicht besonders. Zum einen war der Sitz sehr hart (es wurde hier nicht, wie bei der Lufthansa, eine Matratze gestellt), zum anderen gab es dermaßen viele Turbulenzen, dass man permanent durchgeschüttelt wurde und schlafen fast unmöglich war.

Etwas gerädert waren wir dann auch beide am Morgen. Beim Landeanflug sah man, wie trocken es hier ist, Regen gab es schon lange nicht mehr!


Pünktlich um 9:15 landeten wir in Windhoek. Der Flughafen ist so klein, dass es hier keine Gangways direkt zu den Fliegern gibt, die Maschine parkte vielmehr auf dem Vorfeld und wir mussten eine ziemliche Strecke bis zum Terminal zurück legen. Dort wollten wir zügig zur Immigration, wurden aber sofort ausgebremst – es musste zuvor noch ein ellenlanges Formular ausgefüllt werden! Unsere Mitreisenden aus der Economy hatten das offenbar schon während des Fluges erhalten (oder hatten es schlauerweise vorab online ausgefüllt), uns hatte man wohl vergessen, deshalb musste die Prozedur vor Ort erledigt werden.

Auch das war geschafft, jetzt musste Geld abgehoben, eine Simcard für zumindest eines der Handys besorgt und der Mietwagen abgeholt werden. Da der Flughafen so klein ist, war alles im Umkreis von 20m angesiedelt. Geld gab’s am Automaten, für 8 Tage und 5GB gab es eine Simcard für ca. 5 €. Auch am Mietwagenschalter ging es recht flott, dann konnten wir in einen weißen Hyundai Creta einsteigen und Richtung Swakopmund starten.

Im Nachhinein nicht die allerbeste Idee, denn wir waren beide etwas groggy, aber jetzt mussten wir da durch. Zum Glück ist die Straße B2 nach Swakopmund durchgehend recht gut und, abgesehen von gelegentlichen Geschwindigkeitsbeschränkungen mit 100-120km/h befahrbar. Landschaftlich gibt die Strecke allerdings nicht allzuviel her, sie ist eher monoton.

Am Horizont, aber auch rechts und links, tauchten immer wieder Bergketten auf.

Auch die berühmte Spitzkoppe konnten wir sehen, aber wir waren wohl zu müde, um die Landschaft richtig würdigen zu können. Ein Zwischenstopp in Wilhelmstal im netten Café Kweto mit Kaffee und fantastischem hausgebackenen Käsekuchen weckte die Lebensgeister wieder.

Trotzdem waren wir froh, als wir am frühen Nachmittag in Swakopmund in unserer Unterkunft „At the Sea“ ankamen. Gastgeberin Anke, eine Sächsin, hatte ein wunderschönes Zimmer im 1. Stock für uns reserviert, mit tollem Meerblick.

Sehr viel unternahmen wir heute allerdings nicht mehr, es ging früh zum Abendessen ins „Altstadtrestaurant“ mit großem Biergarten, denn in dem Strandrestaurant, in das wir eigentlich wollten, war kein guter Tisch mehr frei. Viel Hunger hatten wir ohnehin nicht, da war es nicht schlimm, dass das Essen eher durchschnittlich war.

Überdurchschnittlich war das Frühstück am nächsten Morgen – man war hier ganz offensichtlich auf deutsche Gäste eingestellt. Es gab dunkles Brot und jede Menge Wurst und Käse, aber auch viel Obst und Eierspeisen.

Wettermäßig war es leider nicht so doll heute – es war trüb und extrem windig, bei knapp über 20 Grad. Weil wir am Freitag einen Ausflug auf’s Wasser und in die Dünen machen wollten, der vom ca. 30km entfernten Walvis Bay starten sollte, fuhren wir am Vormittag mal dort hin und buchten bei Mola Mola Tours eine Boot- und Dünenfahrt-Kombi.

Nachdem wir schon mal da waren, musste ein Stopp an der Lagune trotz trübem Wetter sein. Denn dort gibt es nicht nur Wasser (oder auch nicht, es war gerade Ebbe), sondern massenhaft Flamingos!

Über 140.000 leben in der Lagune. Zum Brüten fliegen sie allerdings nach Botswana oder in den Etosha NP, kommen danach mit ihren Jungen aber wieder zurück nach Walvis Bay.

Auf dem Rückweg kamen wir an der Schule vorbei, die offenbar gerade aus war, denn Horden von Schulkindern pilgerten die Straße entlang und durch den Sand nach Hause.

Für heute Abend hatten wir einen Tisch im Tug, einem tollen Restaurant in einem alten Schiffsrumpf, direkt am Wasser bekommen.

Die nette Rezeptionistin erklärte, dies sei „The best table we have!!!“ – und es war tatsächlich ein toller Tisch! In einer kleinen Nische, bodentiefe Fenster nach 2 Seiten, beste Sicht auf Meer und Jetty!

Da wären wir auch mit einem einfachen Burger zufrieden gewesen – aber es gab fantastischen Fisch mit fantasievollen Beilagen und zum Nachtisch den Allseitsliebling im Süden Afrikas – lauwarmer Malva Pudding mit Vanillesauce und (natürlich) einem Amarula Likör, für Dieter eine Creme Brulée.

Und damit kamen wir so allmählich wieder in den richtigen Reisemodus!

Unsere Strecken – zuerst zu Luft:

Und dann zu Land (gestern und heute):

3 Kommentare zu “15. -17. Januar – Aller Anfang ….

  1. Dein Anfang weckt große Sehnsucht in mir! So luxuriös sind wir zwar nicht angereist, aber das the Tug kennen wir auch gut, hatten evtl sogar denselben Tisch…
    Ich freue mich, dass eure Reise so schön beginnt und bin sehr gespannt, wie es weitergeht.

  2. Danke für den schnellen Einstieg – diesmal reise ich noch lieber mit als bisher 🙂
    Die Unterkunft ist ja wieder ein Traum!

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