Time to say Goodbye to Taipei

Der dritte und letzte Tag in Taipei. Da unser Flieger erst um 23:35 geht, ist nochmal reichlich Zeit, die Stadt weiter zu erkunden. Es ist immer noch frühlingshaft warm, aber noch diesiger als gestern – also doch nix mit Gondelfahrt auf den Berg!

Stattdessen wollen wir den Konfuzius Tempel besuchen.

Aber vorher müssen wir noch was anderes erledigen – unser Gepäck los werden und für den Flug einchecken. Beides kann man hier mitten in der Stadt erledigen, am In-Town Check-in!

Durch Schaden (bzw. elend lange Laufstrecken) klug geworden, nehmen wir vom Hotel aus ein Taxi zur Endhaltestelle der Airport-Metro, wo der Check-in stattfindet. Die Endstation des Airport-Links ist zwar unterirdisch an den Hauptbahnhof angebunden, liegt aber oberirdisch doch etliche 100 m entfernt! Und nochmal wollen wir uns nicht mit dem gesamten Gepäck in diesen unterirdischen Irrgarten begeben!

Die Strecke von unserem Hotel aus ist allerdings dermaßen kurz, dass der Taxifahrer sich zunächst weigert. Erst als wir bereit sind, einen Preis von 100 $ (ca. 2,75€) zu zahlen, willigt er ein.

Es ist gähnend leer hier am riesigen Check-in Terminal – hat sich wohl noch nicht wirklich herum gesprochen. Das Einchecken ist zwar prinzipiell eine Do-it-yourself Aktion – allerdings stehen unzählige hilfsbereite Mitarbeiter herum, die das Ganze dann letztlich doch für einen erledigen.

Dann sind wir die Koffer los, haben bereits die Bordkarten, unsere beiden Taschen verstauen wir noch in einem Schließfach – und es kann ein letztes Mal losgehen!

Also wieder rein in den unterirdischen Irrgarten – dieses Mal müssen wir zur Roten Linie und bis zur Station Yuanshan fahren. Von der Haltestelle aus ist es nicht weit zum Tempel – und verirren kann man sich hier sowieso nicht! Überall stehen Pfeiler mit Infos, an fast jeder Straßenecke gibt es Wegweiser.
Das würde auch manch anderer Stadt wirklich gut tun!

Der Konfuziustempel ist recht neu, er wurde erst in den 1930er Jahren errichtet, nachdem der alte Tempel von den Japanern weitgehend zerstört worden war. Dennoch wirkt er uralt – und ist ein absoluter Ort der Ruhe! Die Anlage ist riesig, mehrere Gebäude sind hintereinander durch Höfe verbunden, eines eindrucksvoller als das andere.

Im ersten Hof ein Teich, in dem Schildkröten leben. Über die Brücke mussten früher diejenigen gehen, die ein Examen erfolgreich abgelegt hatten, und dabei das Geländer berühren.

Wieder sind wir fasziniert von den exakt ausgearbeiteten Figuren auf dem Dach und den filigranen Steinmetzarbeiten.

Ein zweiter Tempel schließt sich an – hier dominieren Rot und Gold …

Gefolgt von einem letzten – da fand ich vor allem das Dach spannend!


Am Eingang steht ein goldenes Kalb mit einer Decke, in deren Taschen schmale Pappstreifen mit Sprüchen von Konfuzius stecken. Man wird aufgefordert, einen Streifen zu ziehen – und bekommt damit so eine Art Tageslosung …

Quasi direkt um die Ecke ist der Dalongdong Bao’an Tempel, eine Art „Volkstempel“ und UNESCO Weltkulturerbe. Der Tempel ist deutlich älter, stammt aus dem 18. JH. und dem Heiligen und Arzt Baosheng Dadi gewidmet – da liegt auf der Hand, dass man hier vor allem für seine Gesundheit betet und Opfergaben darbringt!

Auch hier wieder eine unglaubliche Detail-Verliebtheit.

Wir haben langsam genug von alten Tempeln und genehmigen uns einen Kaffee in einem der unzähligen winzigen Cafés.

Hinter der Metrostation liegt  ein riesiger Park, dort suchen wir nach einem historischen Bauernhof, den wir aber leider nicht finden. Dieses Gebäude war jedenfalls nicht das, was wir suchten …

Stattdessen stellen wir fest, dass die Verkehrserziehung hierzulande offenbar schon im Kindergarten beginnt – und die Rollenverteilung ebenfalls schon sehr früh zementiert wird!!

Noch ein letztes Mal in die Metro und einmal von Rot nach Grün unterwegs umgestiegen – dann sind wir an der Beimen Station. Und stellen begeistert fest, dass man von hier aus die Station der Airport Metro sehen kann – es sind nur ein paar Meter!

Aber dort wollen wir noch gar nicht hin – erst mal in DIE alte Einkaufsstraße, die sich auch abends in einen riesigen Nachtmarkt verwandelt – die Dihua Street! Hier herrscht endlich mal so ein bisschen asiatische Unordnung – es wird eingekauft, geschwatzt, Kaffee getrunken – gelebt!

Das ist noch so richtig altes China, hier glänzt und glitzert nichts, keine polierten Fassaden, stattdessen eine wilde Mischung aus Kommerz und Konfuzius, immer mal wieder ist irgendwo ein kleiner Tempel.

Das Warenangebot reicht von lecker bis skurril – manches ist auch einfach nur rätselhaft …

Ein kleines Straßencafé bietet unseren müden Füßen eine willkommene Entspannung und dem Gaumen einen fantastischen Kaffee! Wirklich – die Menschen hierzulande scheinen ohne Kaffee nicht leben zu können! Die umfangreiche Karte bietet oft mehr als 10 Sorten Kaffee – wobei ich nicht die Zubereitung meine, sondern die Bohnen-Sorte!

Ein paar letzte Schritte – vorbei an kleinen Handwerker-Ständen und einem farbenfrohen Schuhgeschäft.


Dann geht’s zurück zur Metro-Station, die Taschen werden aus dem Schließfach geholt und wir nehmen den Airport-Link zum Flughafen. Zwar haben wir noch mehr als reichlich Zeit – aber in der komfortablen Lounge von China Airlines sitzt es sich doch etwas gemütlicher als auf harten Klappstühlchen.

Weil wir ja bereits eingecheckt haben, können wir im Flughafen direkt zur Passkontrolle gehen und sitzen wenig später – fast alleine – in der riesigen Lounge auf herrlich bequemen Sofas! Ein kühles Bier mit Tapas, eine erfrischende Dusche und später noch ein Süppchen mit Rotwein – so überbrückt man die Wartezeit sehr komfortabel!

Zwar fliegen wir dieses letzte Teilstück gar nicht in der Businessclass, sondern „nur“ in der Premium Economy – aber auf den vorherigen Flügen haben wir Meilen gesammelt – und davon lösen wir jetzt 5000 ein, um in den Genuss der Signature Lounge zu kommen. Hat sich definitiv gelohnt!

Und auch wenn der Komfort der Premium Economy natürlich nicht an den der Businessclass ran reicht – schlecht ist es hier auch nicht! Man hat viel Platz für die Beine, kann den Sitz etwas weiter zurück legen, bekommt auch hier ein kleines Amenity-Kit und Pantoffeln und eine kuschlige Decke. Und kommt dann ziemlich entspannt und ausgeruht am folgenden Morgen in Frankfurt an!

Das war’s  …. 70 Tage Australien, Neuseeland und Taiwan liegen hinter uns – aber die nächsten Reisen sind schon wieder in Planung!

2 Kommentare zu “Time to say Goodbye to Taipei

  1. Danke für den schönen Bericht; wenn auch etwas verspätet – so hat man dann doch länger was davon 😉.

    Wo geht es denn als nächstes hin? 🤔

    • Wir stehen bereits buchstäblich in den Startlöchern – morgen geht’s wieder los! Dieses Mal in den hohen Norden, nach Norwegen!

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