15./16. Januar – Erst tief runter, dann langsam hinauf: Rings um Queenstown

15. Januar – Wieder ein strahlender Tag, der nach Outdoor Aktivitäten rief! Queenstown bietet da unglaublich viel, aber das meiste ist eher was für jüngeres Publikum.

Kajak, Rafting oder Speedboat, Bungy Jumping oder Ziplining sind im Angebot. Es gibt außerdem richtig tolle Rad- und Wanderwege, im Winter ist das hier DIE angesagte Skiregion. Man kann aber auch einfach ganz gemütlich irgendwo abhängen, oder schwimmen, oder ….

Altersbedingt müssen wir uns hier eher aufs Zuschauen als aufs Mitmachen beschränken. aber auch das macht Spaß!

Unser heutiger Ausflug führte uns zuerst zu den Adrenalin Junkies auf dem Wasser, genauer, dem Shotover River, am Arthurs Point. Bevor man sich allerdings todesmutig in eines der pfeilschnellen Jetboote setzt, sollte man den Geistern Tribut zollen. Der adlerköpfige Maori Geist sitzt auf einem Boot, in dem ein gigantischer Jadestein liegt. Jade ist ein heiliger Stein bei den Maori, nur sie dürfen ihn abbauen.

Vor Fahrtantritt sollte der Jadestein kurz berührt oder gestreichelt werden – das soll für eine sichere Fahrt sorgen. Die Insassen der pfeilschnellen Flitzer, die in einem abartigen Tempo den flachen und zudem sehr fels- und kurvenreichen Shotover hinauf und hinab rasen, können ein bisschen Schutz sicher gut gebrauchen.




Mich bringen keine 10 Pferde in diese Jetboote! Nach so viel Adrenalin ist ein bisschen Entspannung angesagt, ein Bummel durch Arrowtown. Das kleine ehemalige Goldgräberstädtchen ist unglaublich malerisch, mit netten alten Häusern und baumbestandenen Alleen. Aber es ist wenig los hier, die Pandemie hat ihre Spuren hinterlassen, vieles ist geschlossen.

Die nächsten Adrenalinstöße lassen nicht lange auf sich warten. Von der alten Brücke über der Kawarau Schlucht stürzen sich Jugendliche 43m in die Tiefe. Natürlich nicht ungesichert, sondern an Körper und Füßen mit Haltegurten an der langen Leine fixiert. Angeblich wurde genau hier das Bungy Jumping erfunden, beim Kawarau Bridge Bungy.

Ob’s stimmt oder nicht – es ist jedenfalls immer wieder total spannend, zuzusehen (vor allem durchs Teleobjektiv, das die Gesichter hautnah heran zoomt!) wie sich Angst und Spannung, Lust und Entsetzen in den Gesichtern vor dem Sprung spiegeln. Manchmal dauert es minutenlang, bis sich jemand zum Absprung entschließt.

Die weniger Mutigen konnten es mit Ziplining versuchen.

Wir verzichteten dankend, sahen uns lieber die Schlucht von oben an.

Zurück in Queenstown bummelten wir noch ein bisschen durch den botanischen Garten. Der liegt genau gegenüber von unserer Unterkunft, der Coronation Lodge, und ist wunderschön! Er erstreckt sich auf hügeligem Terrain über fast die gesamte Länge einer Halbinsel, ist von drei Seiten vom See umgeben.

Neben Natur gibt es hier auch einiges an Kunst zu bestaunen, darunter auch ein riesiges Blatt des Silberferns, der Nationalpflanze Neuseelands.

Oder einen der hiesigen Hütehunde, der über den Teich springend verewigt wurde.


Hier kann man nicht nur die Seele, sondern auch die Füße oder gleich den ganzen Körper baumeln lassen!

Und für Bewegungsdrang ist auch gesorgt – reichlich Spielmöglichkeiten für Kinder sind vorhanden.

Noch ein Bummel zum Pier, wo gerade die MS Earnslaw abfährt.

Gegessen wird heute „daheim“, denn wir haben heute morgen bei Countdown wunderbare große Kings Prawns erstanden, mit Pellkartoffeln und Salat, dazu ein kühles Bier eine echt tolle Mahlzeit!

Und nachdem sich heute alles ziemlich weit unten abgespielt hatte, sollte es am nächsten Tag mal in die Höhe gehen.

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16. Januar – Auch heute wieder aufwachen bei blauem Himmel und Sonnenschein.

Irgendwie haben wir bei Queenstown einen Lauf: Zum 4. Mal hier, zum 4. Mal ausschließlich gutes Wetter! Der Ort ist natürlich auch extrem begünstigt – hohe Berge halten viel von dem Regen der Westküste ab, auch Stürme sind hier selten.

Wir freuen uns darüber, denn heute soll es rauf gehen! Rauf in die Berge, in die „Remarkables“!

Mit Bergen bis zu mehr als 2.300m ist diese Bergkette im Winter, also zwischen Juni und Oktober, das bevorzugte Skigebiet der Kiwis. Ihren Namen haben wie von ihrer bemerkenswerten Schönheit, sie formen die perfekte Kulisse für den See Wakatipu, an dessen Ufern Queenstown liegt.

Man muss nicht allzuweit fahren, bis man an den großen Parkplatz mit Schranke kommt, von wo es ins Skigebiet geht.

In Serpentinen schraubt sich die Straße immer weiter den Berg hoch.

Zunächst noch befestigt, die letzten Kilometer allerdings auf einer Schotterpiste, geht es Richtung Double Cones.

Unterwegs hat man immer wieder atemberaubende Blicke ins Tal.

Nur leider nicht am Ende der Strecke! Um die legendäre Aussicht vom „Remarkables Ultimate Viewpoint“ genießen zu können, hätten wir von dem (sehr tristen!) Parkplatz am Ende der Strecke noch etliche Höhenmeter und etliche Streckenkilometer zurücklegen müssen. Also zurück nach unten – auch mit Aussicht.



Im Tal angekommen, fahren wir das „Vorderbein“ des Lake Wakatipu entlang. Der See hat ein bisschen die Form eines Stuhls oder eines „h“, dem das rückwärtige Bein fehlt. Auf der Karte mit der Strecke der beiden Tage kann man das gut erkennen.

Die Berge zur Linken, den See zur Rechten, fahren wir bis zum Aussichtspunkt „Devils Staircase“.

Hier hat man einen wunderbaren Blick über den See, der sich zwischen den Bergen förmlich entlang schlängelt. Zurück in Queenstown besuchen wir die alte Brücke, die über den Kawarau führt. Der entspringt genau hier, er ist quasi der Abfluss des Lake Wakatipu.

Einen schöneren und malerischen Abfluss kann man sich kaum vorstellen! Das Wasser kristallklar, der blaue Himmel spiegelt sich darin genauso, wie die Bäume der winzigen Inselchen im See/Fluss.


Die Jetboote, die wir gestern am Arthurs Point gesehen haben, schießen hier in den Kawarau River und hoch bis zur Einmündung des Shotover Rivers.

Wir bleiben weiterhin gemütlich, machen einen Spaziergang entlang der Flussmündung. Bewundern nochmal die Remarkables …
… aber auch die kleinen Schönheiten am Flussufer.

Und winken später der Earnslaw ein letztes Mal zu, als sie zu ihrer Abendrunde aufbricht.
Denn morgen geht’s weiter – nach Westen, an die Küste!

Die Strecken der beiden Tage:

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