24. Juni – What a beautiful day!

2012-06-24 England2012 017Wer hätte das gedacht: Als wir gestern Abend beim Essen saßen – mit tollem Hafenblick, aber was nützt das schon, wenn es draußen grau ist – begann es zu regnen!!!

Dann zu schütten und daraus wurde eine völlig durchregnete Nacht …

Morgens war es weiterhin grau, wir schauten beim Frühstück trübsinnig durch unser Erkerfenster auf eine nasse Landschaft. Dass wir heute noch mal die Sonne sehen sollten, erschien uns undenkbar.

Trotzdem fuhren wir nach Mevagissey, denn dort begann heute die “Feast Week” mit einem Fischerboot-Rennen. Und schon während wir den Booten zusahen, die bunt beflaggt vor dem Hafen herum schwirrten, wurde es merklich heller.

Sowohl der Blick über die Küstenlinie …

… als auch über den kleinen Hafen zeigten erfreuliche Wetter-Entwicklungen!

Wir liefen einmal rund um das Hafen-Becken, wo inzwischen schon einiges los war.

Es gab diverse Stände, wo gebrutzelt, gegrillt und ausgeschenkt wurde. Man sah aber auch fast ausgestorbene Handwerks-Künste, wie z.B. einen Hummerkorb-Flechter.

So schön und interessant das Fest auch war – uns zog es jetzt doch mehr in die Natur und wir machen uns auf Richtung Polkerris. Ganz in der Nähe des Küstendorfes liegt Menabily, das Haus von Daphne du Maurier, die hier viele ihrer Bücher geschrieben hat.

Wir parkten nicht weit von ihrem Haus entfernt auf einer Wiese, zogen feste Wander-Schuhe an und stiefelten los, erst mal bergab, Richtung Meer.

Der Weg war zwar wunderschön, aber auch extrem matschig – mehr als einmal fürchtete ich, gleich auf dem Hosenboden zu landen, so rutschig war es.

Nachdem wir auf Meereshöhe waren, ging es gleich wieder bergan, rauf zum Gribbin Head Wachturm. Der eckige Turm steht seit 1832 hier, um den Schiffen den Weg zu weisen – zwar ohne Beleuchtung (also kein Leuchtturm), dafür aber in Richtung See rot-weiß gestreift.

Normalerweise kann man den Turm nicht besteigen – aber ausgerechnet heute war er geöffnet! Dummerweise nur bis 14 Uhr und wir hechelten 5 Minuten davor den Hang hoch – Zeit für ein Foto mit Blick zurück nahm ich mir trotzdem…

Als wir schnaufend oben ankamen, sagte eine nette alte Dame “Sorry, but we just closed the tower!” Offenbar schauten wir aber derart enttäuscht drein, dass sie ihrem Herzen einen Stoß gab und uns noch auf den Turm ließ. Wir bekamen eine riesige Taschenlampe und stiegen dann über eine sehr enge und fast unbeleuchtete Wendeltreppe auf den 26 m hohen Turm hoch. Zum Abschluss musste man noch eine Leiter durch eine Art engen Kamin hochklettern – nichts für jemand mit Klaustrophobie oder Übergewicht 😉

Ziemlich außer Atem stiegen wir ins Freie und wurden mit einem grandiosen Ausblick belohnt.


Damit die nette alte Dame endlich zu ihrem Tee kam, kletterten wir bald wieder runter und wanderten weiter – nach einem letzten Blick zurück auf den rot-weißen Turm.

Auf dem Weg gab es immer wieder was zu sehen – mal Details einer cornischen Hecke …

… mal ein kleiner Sänger im Gebüsch.

Mal ein Blcik zurück, wo der Turm eben hinter einem Hügel verschwand.

Der Weg schlängelte sich an der Küste entlang, schmal, oft schlammig, gesäumt von Hecken, Wiesen, Büschen, es blühten Fingerhut, Margariten, Geißblatt und Weißdorn …

Teilweise ging es ziemlich und reichlich schlammig runter.

Durch dramatische Aussichten wurden wir zwar von dem Schlamm unter unseren Füßen abgelenkt (allerdings durch das Gewicht unserer Schuhe schnell wieder daran erinnert!).


Schließlich erreichten wir Polkerris, dort gibt es direkt am Strand ein wunderbares Pub, wo ein üppiger Cream Tea serviert wird!

Gestärkt wanderten wir zurück zum Auto und fuhren erst mal heim. Allerdings nicht für lange, dann ging’s zum Abendessen noch mal nach Mevagissey, wo das Fest noch in vollem Gange war.

Obwohl es inzwischen sicher nur noch 16°C hatte, plantschten die Kinder noch im (nicht gerade sauberen) Hafenbecken …

… während wir die bunten selbstgenähten Fahnen bewunderten.

Die Sonne schien immer noch und tauchte den Hafen in ein warmes Licht.

Und heute Abend hatten wir von unserem Tisch im Pub einen wesentlich schöneren Hafenblick!

Allerdings konnte ich den nur bedingt genießen,denn ich hatte gegrillte Sardinen bestellt – die waren zwar lecker, aber hatten massenhaft feinste Gräten, so dass meine Aufmerk-samkeit eher dem Fisch als den Fischerbooten galt.

Unser Verdauungsspaziergang ging noch mal ums Hafenbecken, vorbei an hungrigen Möwen und mit einem letzten Blick zurück auf den Hafen, die Sonne verschwand langsam hinter dem Berg …

Alles in allem – ein wunderschöner Tag!

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